Dank Feuerwerksverbot sind die Mauersegler noch da

  14.08.2018 Natur

Für den Laien ist dieser Titel sicher nichts Umwerfendes, die Ornithologen und Naturliebhaber jedoch sind erfreut, dass die anmutigen Segler noch da sind. Grund dafür ist das Feuerwerksverbot vom vergangenen 1. August. Dank diesem ist die alljährlich im Saanenland anwesende Population noch nicht verscheucht und weggezogen.

Mauersegler, auch «Spyren» genannt, kommen Anfang Mai aus ihrem Winterquartier Afrika zurück zu uns, wo sie kurze Zeit später in Mauernischen und unter Ziegeldächern zur Brut schreiten. Erkennbar sind diese extrem schnellen Flieger an ihrer aerodynamischen Form und den anhaltenden «psyhh-psyhh»- Rufen. Sie sind reine Insektenfresser und vertilgen Unmengen von Mücken und Fliegen, die sie bei ihrem rasanten Flug erhaschen – also sehr nützliche Vögel, die unseren Schutz verdienen. Ab Mitte August verlassen sie uns dann wieder, um die lange Reise in den Süden zu unternehmen. In den letzten Jahren wurde jedoch festgestellt, dass sie jeweils schon nach dem 1. August nicht mehr da waren und sogar die noch vorhandenen Jungen in ihren Nestern zurückliessen, welche dann elendiglich verhungerten … Grund für dieses fluchtartige Verlassen war jeweils die Knallerei an unserem Nationalfeiertag, vor allem die grossen Feuerwerke, welche hoch in den Nachthimmel katapultiert werden. Wie lässt sich das erklären? Man hat mittels Radarbeobachtungen festgestellt, dass Mauersegler die Nachtruhe fliegend verbringen und das in relativ geringer Höhe … So kann man sich gut vorstellen, was geschieht, wenn es plötzlich ringsherum knallt und blitzt!

Hier kommt der altbewährte Spruch «Des einen Freud, des andern Leid» einmal mehr zum Zug …

BERT INÄBNIT


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