Die Jagdsaison beginnt morgen

  31.08.2018 Natur

Mit der Hirschjagd wird die Saison der Jäger eingeläutet. Der König der Wälder fasziniert mit seinem Geweih, er vermehrte sich in den letzten Jahren stark.

MARTIN ROLLI
In vollem Gange ist bereits die Wildschweinjagd im Berner Seeland. Diese interessiert die einheimischen Jäger kaum, denn ab morgen, 1. September bis zum 20. September ist die Jagd auf den König der Wälder offen. Insgesamt 30 Hirsche sind vom Jagdinspektorat des Kantons im Wildraum 13 (Region Saanenland/Obersimmental) zum Abschuss freigegeben. «Der Fokus wird dieses Jahr auf das Kahlwild gelegt», erklärt der Jagdinspektor Niklaus Blatter. Das sind Hirschkuh, Kälber und Schmaltiere. Hanspeter Marti, Präsident des Jagd-und Wildschutzvereins Saanenland, fügt hinzu: «Wir wollen den Bestand des Rotwilds stabilisieren, und natürlicherweise ist die Hirschkuh für die Reproduktion zuständig.» Im Jahr 2017 wurden im Saanenland lediglich vier Hirschkühe erlegt, damals sollte die Quote bei einer Freigabe von 20 Tieren bei 50/50 liegen. In diesem Herbst wird der Stier geschont, lediglich zwölf sollen erlegt werden.

Popularität enorm gestiegen
In den 90er-Jahren bewegte sich der Bestand der Hirsche im Kanton Bern um die 200 Tiere, und ist bis heute auf knapp 2000 Stück angestiegen. Die Tatsache, dass viele Hirsche regional zwischen den Kantonen Freiburg, Waadt und Bern pendeln, erschwert eine genaue Zählung und so ist auch die Jagdplanung durch das kantonale Jagdinspektorat nicht einfach.

In den einheimischen Wäldern führte dieser starke Anstieg zu einer Verschiebung des Jagddrucks von der Gäms- zur Hirschjagd. «Früher galt die Gebirgsjagd auf die Gämse als grösste Herausforderung, ich hätte damals nie eine solche Wandlung hin zum Hirsch erwartet», stellt Hanspeter Marti fest. Vor vier Jahren war Marti selbst fasziniert, als er erstmals einen Hirschstier erlegen konnte.

Reh-und Gämsjagd
Die Rehjagd beginnt am 1. Oktober und dauert bis zum 15. November. die Gämsjagd dauert vom 10. bis 30. September. Letztere bringt eine spezielle Verteilung der Jagdpatente mit sich. Niklaus Blatter erklärt: «In einem Teil des Oberlandes war die Gämse zwei Jahre nicht mehr jagdbar, weil der Bestand zu tief war. Ab dieser Saison soll eine moderate Bejagung der Gämse erfolgen und deshalb wurden die Jagdpatente per Losentscheid verteilt.» Diese Massnahme gilt nur für das östliche Berner Oberland, nördlich des Brienzer- und Thunersees (Wildräume 10 und 11).

Wer in den heimischen Wäldern auf Wildtiere treffen will, muss zwei Tugenden beherrschen: langes Stillhalten und geduldiges Ausharren in den frühen Morgen- oder Abendstunden. In den Wintermonaten sei den Tieren wieder ihre Ruhe gegönnt. «Während den harten Wintern brauchen Wildtiere wie Reh und Gämse aber grundsätzlich keine Fütterung, um zu überleben, viel wichtiger ist, sie in den strengen Jahreszeiten nicht unnötig zu stören», resümiert Hanspeter Marti.


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