Ein Wochenende ganz dem Pferdesport gewidmet

  14.08.2018 Vorschau

Am kommenden Wochenende finden in Saanen gleich zwei Reitsportanlässe statt: auf dem Flugplatzgelände der Hublot Polo Gold Cup und in der Reithalle in der Mettlen Dressurkonkurrenzen.

Gegensätzlicher könnten die Sportarten Polo und Dressur kaum sein: Polo = Speed, Wendigkeit und Teamarbeit von Reitern mit Pferden. Dressur = Harmonie, auch Teamarbeit zwischen Einzelpaaren, Pferd und Reiter. Am Samstag, 18. August starten ab 8 Uhr an die 70 Paare auf der Reitarena in der Mettlen. Es sind an diesem Tag vier Prüfungen angesagt, in den Kategorien GA (Grundausbildung) bis zu M (Mittelschwer). Die Dressurprogramme gehen von GA zu L, M, S und führen zu Grand Prix und Kür. Der Schritt von der L-Dressur zur M-Dressur ist für Pferd und Reiter relativ gross. Denn in einer M-Dressur müssen nicht nur Versammlung und Verstärkungen weiterausgebaut werden, sondern es kommen auch noch eine ganze Reihe neuer Lektionen dazu.

Am Sonntag ab 11.30 Uhr zeigen die schon sehr erfolgreichen Reiter/innen ein Programm, das «St. Georg» genannt wird. Bei den GA-Programmen geht es darum, dass Gehorsam des Pferdes, Aufmerksamkeit und Vertrauen, Harmonie, Losgelassenheit und Durchlässigkeit, Maultätigkeit, Anlehnung und natürliche Aufrichtung vom Richter erkannt werden können. Doppelte Punktzahl gibt es für Reinheit der Gänge. Ungezwungenheit und Regelmässigkeit, Schwung, Gehorsam des Pferdes, Aufmerksamkeit und Vertrauen. Harmonie, Losgelassenheit, Maultätigkeit, Anlehnung, Exaktheit der Figuren, Sitz und Einwirkung des Reiters. Für Uneingeweihte mögen gewisse Ausdrücke nicht ersichtlich sein, trotzdem kann ein gut vorgestelltes Programm auch für den Laien ein «Augenschmaus» sein.

In den M-Programmen wird in allen Gangarten eine Versammlung des Pferdes verlangt und es werden an die 30 einzelne Lektionen in einem Programm geprüft und benotet, unter anderem fliegende Galoppwechsel und Traversalen.

Der Prix St. Georg gilt weltweit als Intermediaire-Programm, er ist die internationale Dressurprüfung mit dem niedrigsten Niveau dieser Altersklasse. Er darf mit Pferden bestritten werden, die mindestens sieben Jahre alt sind und er dauert pro Starter 5 Minuten 50 Sekunden. Es werden halbe Halbpirouetten, Galopptraversalen und viele weitere sehr anspruchsvolle Übungen von den Pferden abverlangt.

Unter den Lokalmatadoren befinden sich Rita Martin, Kuki Schärer, Natalia Akus, Lisa Ruf und Theodora Livanos, Letztere hat an der EM 2017 den 5. Rang erreicht. Im Prix St. Georg werden wir die Dressurcracks Gilles Ngovan und seine Tochter Meiling Ngovan sowie Eva Lachat bewundern können.

Es nehmen Reiter/innen aus der ganzen Schweiz teil und auch die Richter reisen teilweise aus grosser Distanz an. So ein Turnier zu organisieren, verlangt dem Reit- und Fahrverein Gstaad Saanenland viel Arbeit ab und kann nur durch grosszügige Unterstützung von Sponsoren wie auch der Gemeinde durchgeführt werden. Neben dem bescheidenen Preisgeld sind die Naturalpreise der verschiedenen Hotels sehr beliebt.

Für die Wettkämpfer ist es immer toll, wenn auch ein Publikum da ist – und so ist zu hoffen, dass viele Leute den Weg in die Mettlen finden, es gibt Sitzplätze (Inserat folgt).

RUTH VON SIEBENTHAL HUNG


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