Fische in kleinen Bächen leiden unter der anhaltenden Trockenheit. So mussten bereits einige Zuflüsse zur Saane beobachtet oder abgefischt werden.

ANITA MOSER
Unter der anhaltenden Trockenheit und den hohen Temperaturen leiden Natur, Mensch und Tier. Es drohen kleinere Bäche zu versiegen und Fische zu verenden. Auch im Saanenland rückten deshalb Mitglieder des Angelfischervereins Saanenland bereits zu Notfischungen aus. Unter anderem wurden Bachforellen aus dem oberen Teil des Meielsgrundbachs abgefischt, prekär ist es im Weissfluhbächli in Gstaad und dem Bädibächli im Gsteig. «Die Forellen werden wenn möglich im gleichen Gewässer wieder ausgesetzt. Führt dieses über die ganze Länge zu wenig Wasser, werden sie in die Saane umgesiedelt», erklärt Vereinspräsident Beat Kunz.

Nicht nur die niedrigen Pegelstände machen den Fischen und allen Kleinlebewesen, welche im Wasser leben, zu schaffen, sondern auch die warmen Wassertemperaturen. «Ab 25 Grad Celsius wird es kritisch», erklärt Beat Kunz.

Bewilligung vom Fischereiaufseher
Die Notabfischungen seien mit dem kantonalen Fischereiaufseher abgesprochen, so Kunz. «Es braucht eine Bewilligung.» Vor gut zwei Wochen habe das kantonale Fischereiinspektorat eine Mail an die Angelfischervereine verschickt mit dem Aufruf, die Gewässer im Auge zu behalten.

Für die Elektrofang-Ausfischung braucht es spezielle Geräte und eine entsprechende Ausbildung. Der Angelfischereiverein Saanenland hat rund elf Mitglieder mit der entsprechenden Gerätschaft und Ausbildung. «Wir helfen bei Engpässen auch in den Gemeinden im Obersimmental aus», betont der Vereinspräsident.

Eine Woche Regen
Im Saanenland ist zwar in den vergangenen Wochen etwas mehr Regen gefallen als in anderen Regionen der Schweiz, aber dennoch viel zu wenig. «Für die Fische braucht es mindestens während einer Woche Niederschläge und vor allem auch kühlere Temperaturen», so Beat Kunz. Und darüber würden sich wohl nicht nur die Fische freuen …