Sujets aus der Region zieren den «Kranich»

  17.08.2018 Nachbarschaft

Seit der Grundstein für die Lokalwährung «Kranich» gelegt worden ist, ist einiges gegangen. Die Initianten planen nun die Lancierung eines Wettbewerbs, bei dem das Design der zukünftigen Noten mitbestimmt werden kann. Auch hier wird auf das Lokale geachtet: Die Kranichnoten sollen mit Sujets aus dem Saanenland, dem Pays-d’Enhaut und dem Greyerzerland versehen werden.

MELANIE GERBER
Alles am «Kranich» soll lokal beziehungsweise regional sein: Die Währung, das Design und die Bank, bei dem der Verein sein Konto hat. Es geht den Initianten des Vereins «La Grue» darum, eine Lokalwährung für die drei Regionen Gruyère, Saanenland und Paysd’Enhaut zu schaffen und damit das Bewusstsein für ein nachhaltigeres und umweltbewussteres Leben zu fördern. «Eine komplementäre Lokalwährung ist keine Konkurrenz zum Franken», erklärt Präsident Simon Rauber. «Es ist eine Diversifizierung, die einfach zu benützen sein wird.» Mit der Komplementärwährung sollen der lokale Markt gestärkt und die Menschen für regionale Wirtschaftsthemen sensibilisiert werden.

Das Design des Kranichs mitbestimmen
Der Verein hat in den letzten Monaten vielerlei Fragen rund um den «Kranich» geklärt. So wurde festgelegt, wo der «Kranich» bezogen werden kann, wer ihn benutzen darf und wie er wieder zurückgetauscht wird. Nun geht es darum, der Lokalwährung ein Gesicht zu geben. Dafür wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, die bereits Farben und Grösse der zukünftigen Noten festgelegt hat und im November 2018 einen Wettbewerb für die Bevölkerung lancieren wird. Ziel ist es, dass Sujets aus dem Saanenland, dem Paysd’Enhaut und dem Greyerzerland die Noten zieren. Im Frühling 2019 wird sich die Jury für eine Gewinnerarbeit entscheiden und danach wird mittels Crowdfunding das Geld für den Druck der Kranichnoten gesammelt.

Regionale Währung, überregionaler Austausch
Bereits bei der Vereinsgründung war sichtbar, dass sich die Initianten des «Kranichs» über den Tellerrand hinaus informieren. Und so nehmen Sie auch in diesem Jahr an Zusammenkünften der verschiedenen Regionalwährungen in der Schweiz teil, um Erfahrungen auszutauschen und sich zu koordinieren. Aber auch überregional interessiert man sich für den «Kranich»: Camille Loup, Studentin an der Hochschule für Wirtschaft in Freiburg, schreibt ihre Bachelorarbeit über die Lokalwährung, die in der alten Greyerzer Grafschaft entwickelt wird.

Dass die Arbeit des Vereins «La Grue» immer bekannter wird, zeigt sich ebenfalls in den steigenden Mitgliederzahlen. Des Weiteren organisieren Simon Rauber und seine Vereinskollegen und -kolleginnen Informationsanlässe in Zusammenarbeit mit Vereinen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, so beispielsweise «Jogne en mouvement» im Jauntal oder «Grâines d’Avenir» in Bulle. «Unser Zielpublikum bleibt der Mensch», sagt Simon Rauber.


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