«Chäsete» im Abländschen

  25.09.2018 Tradition, Kultur, Event, Abländschen

Die Dorforganisation Abländschen setzte sich zum Ziel, der Bevölkerung etwas aus dem Brauchtum vom Abländschen-Täli näherzubringen.

Unter den Mottos «Draussen mit echter Abländschner Alpenluft», «Rustikal auf dem Feuer und im Kupferkessi» sowie «Mit Unterstützung der ortsansässigen Älpler» konnte am vergangenen Samstag jedermann mit Abländschner Milch in gemütlicher Umgebung seinen eigenen Käse herstellen.

Auf dem Parkplatz vis-à-vis des Restaurants Zitbödeli vor der Remise von Hanspeter Dänzer waren vier Käsekessi an einem Drahtseil aufgehängt. Die Konstruktion war derart clever, dass jedes Kessi über das respektive vom Feuer weggeschoben werden konnte. In der Remise selber war eine improvisierte Festwirtschaft eingerichtet.

Wer käsen wollte, konnte seine Milch und Zutaten beziehen und im Kessi unter Anleitung zum eigenen Käse verarbeiten. Auf einem Plan standen zusätzlich alle einzelnen Schritte klar beschrieben. Der ganze Prozess dauerte ca. zwei Stunden: aufwärmen, Kultur und hernach Lab beifügen, ruhen und eindicken lassen, brechen mit der Harfe und zuletzt herausnehmen und in ein Vätterli (gelochte Käseform) abfüllen. Anschliessend kamen die Käslein ins Salzbad und alsdann in den Käsekeller. Dort bleiben sie ca. einen Monat zum Reifen. Nicht nur Mütter und Väter, sondern vor allem Kinder wollten beim ganzen Prozess Hand anlegen und waren mit Stolz dabei. Die Sprösslinge kamen kaum zum Staunen heraus. Mit Handy und Fotoapparaten wurden die grossen und eindrücklichen Momente eingefangen. Die anleitenden Älpler wurden mit zahlreichen Fragen belegt, waren geduldig und bereit, in kritischen Situationen helfend einzugreifen.
Wer die Wartezeit verkürzen wollte, konnte sich bei einem Raclette, einer Meringue mit Doppelrahm, Kaffee und einem Glas Wein in der Festwirtschaft verköstigen. Dazu spielte eine Drei-Mann-Kapelle urchige Musik. Nebst der Festwirtschaft waren die weissen und braunen Ziegen sowie die jungen Kälblein ein grosser Anziehungsort für die Kinder.

Die Bauern verkauften die frische Milch und Zutaten für ca. zwanzig Franken pro Käslein. Die Gäste konnten nun in Selbstverantwortung ihren eigenen Käse herstellen. Wer noch mehr über das Käsen wissen möchte, dem stehen die Türen auf dem Berg bei den Alpbetrieben offen.

Der durchführenden Dorforganisation unter dem Präsidium von Hanspeter Dänzer darf ein sehr grosses Lob für diesen Anlass ausgesprochen werden. Nicht nur schönes Wetter haben sie bestellt, sondern auch eine originelle, clevere Kocheinrichtung eingerichtet und eine tolle Stimmung mit Speis und Trank sowie lüpfiger Musik auf die Beine gestellt. Das Ziel, der Bevölkerung auf originelle Art und Weise Einblick in das Älplerbrauchtum geben, ist allen hervorragend gelungen. Bravo, weiter so und herzlichen Dank.

HANS-PETER VENNER


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