Abtreibung – der Schmerz danach oder «Post Abortion Trauma»

  25.09.2018 Gesellschaft

Unter diesem Titel fand der 9. «Marsch fürs Läbe» am Samstag, 15. September 2018 in Form einer Kundgebung auf dem Bundesplatz in Bern statt. Dort versammelten sich laut Medien um die 1500 Abtreibungsgegner.

Im Fokus standen dieses Jahr nicht die vielen ungeborenen Kinder, sondern deren Mütter, die sich frei- oder unfreiwillig für eine Abtreibung entschieden haben. Zwei Frauen erzählten in eindrücklicher und offener Weise aus ihrem persönlichen Erleben und von ihrem Schmerz im Zusammenhang mit den Abtreibungen.

Eine dieser Frauen ist Erika Wick, Gründerin von «Endlich wieder Leben». Sie wurde damals vom Kindsvater gedrängt, das «Ding» wegzumachen – wenn nicht, würde er sie verlassen. Sie musste ihm auch versprechen, nie wieder diese Sache zu thematisieren. Nach dem Eingriff war es für sie vollkommen klar, dass es sich nicht um einen Zellklumpen gehandelt hatte, sondern um ihr Kind. In der Folge litt sie unter massiven Schuldgefühlen. Als sie später heiratete und zwei weitere Kinder kriegte, konnte sie ihnen während dem Stillen nicht in die Augen sehen. Sie hatte das schmerzliche Empfinden, dass es das abgetriebene Kind war, welches sie anschaute und sie konnte diesen Blick nicht ertragen. Mit der Zeit nahm die Verzweiflung so sehr zu, dass sie nicht mehr leben wollte.

Obschon sie nicht an Gott glaubte und nichts mit ihm zu tun haben wollte, offenbarte er sich ihr in ihrer tiefsten Not; Jesus trat zu ihr und befreite sie von dieser schweren Schuldenlast. Es folgten zwei Jahre der Aufarbeitung, während welchen sie lernte, für ihre eigene Schuld Verantwortung zu übernehmen, Vergebung zu empfangen und denen zu vergeben, die an ihr schuldig geworden waren. Schlussendlich sah sie Jesus ein zweites Mal, diesmal mit ihrem Kind auf seinen Armen, und er nannte ihr den Namen ihrer Tochter.

Nach dieser einschneidenden und befreienden Erfahrung gab es für Erika Wick kein Halten mehr. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass andere Frauen, beteiligte Männer, aber auch betroffene Geschwisterkinder Hilfe erfahren können. Deshalb gründete sie «EwL – endlich wieder Leben».

Auch in unserer Region und in der Schweiz gibt es Anlaufstellen, wo es Hilfe für Betroffene gibt (siehe Inserat).

JUDITH ALLENBACH, BISSEN

ERIKA VON SIEBENTHAL MASAAD, TURBACH


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