Der umgekehrte Tiger Run

  07.09.2018 Sport

Ein Dutzend Laufbegeisterte stellten sich im August der Herausforderung, so schnell wie möglich auf den Wasserngrat zu laufen. Am vergangenen Sonntag fand die Siegerehrung im Bergrestaurant Wasserngrat statt.

JOSUA BIELER
Wer kennt sie nicht, die steilste Pistenabfahrt im Saanenland, alias Tiger Run? Die Strecke ist spektakulär und herausfordernd, eine Lieblingspiste vieler erfahrener Skifahrer. Etwas weniger bekannt ist (noch) die Kehrseite des Tiger Runs: Ein Wanderweg führt über Kuhweiden und Bergwiesen zur Alp Bissedürri und hinauf zur Bergstation Wasserngrat. Und auch diese Strecke hat nun einen Namen: der «Tiger Trail». 621 Höhenmeter Aufstieg, 21 % Steigung und 2,92 Kilometer Laufdistanz legt man beim Tiger Trail zurück.

Antoine Spillmann, der Gründer des Tiger Trails, hatte die Idee, auf diesem schönen Wanderweg einen Wettkampf zu veranstalten. Er forderte Laufbegeisterte von überall auf, die Strecke im August möglichst schnell zu laufen und auf «Strava» – einer App, welche die zurückgelegte Strecke des Läufers aufzeichnet und speichert – hochzuladen. Der Wanderweg wurde mit Tiger-Trail-Markierungen ergänzt und so konnte jeder, der Lust hatte, am Wettkampf teilnehmen. Es taten dies zwölf Läuferinnen und Läufer. Die drei schnellsten Frauen und Männer erhielten am Sonntag auf dem Wasserngrat grosszügige gesponserte Preise. Thomas Graf, wohnhaft in Rougemont, legte die Strecke in beachtlichen 27 Minuten und 54 Sekunden zurück. Das ist mehr als viermal so schnell wie die angegebene Wanderzeit von zwei Stunden.

Schritt für Schritt wachsen
Spillmann verkündete bei der Siegerehrung auf dem Wasserngrat, dass er den noch jungen Berglauf schrittweise vergrössern will. «Für das nächste Jahr ist ein Massenstart mit den je zehn besten Läuferinnen und Läufern geplant.» Dies nahmen die Anwesenden bei der Siegerehrung mit grosser Freude zur Kenntnis. «Ich hoffe, dass viele Bergläufer und Trail-Runner auch ausserhalb des Saanenlandes den Tiger Trail entdecken», so Sieger Thomas Graf.

Spillmann betonte, dass auch der Glacier Run klein angefangen habe und jedes Jahr grösser geworden sei. «Es wäre schön, in 10 Jahren bei 300 Teilnehmern zu stehen.» Das ist noch Zukunftsmusik. Doch wer weiss: Vielleicht ist der Tiger Trail tatsächlich bald schon so populär wie der Tiger Run.


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