Gstaad Züglete mit Muni Mirando als Publikumsliebling

  04.09.2018 Gstaad

Die 4. Gstaad Züglete war trotz Nieselregen ein voller Erfolg. Hunderte von Zuschauern standen den sechs Zügleten in der Promenade Spalier. Publikumsmagnet war Stier Mirando. Das 850 kg schwere Tier von Bernhard Zumbrunnen zeigte sich lammfroh und liess sich willig fotografieren.

ANITA MOSER
Der Himmel war am vergangenen Samstag regenverhangen, es nieselte, die Temperatur etwas kühl – das alles tat aber der heiteren Stimmung keinen Abbruch. Das OK zieht ein durchwegs positives Fazit: «Wir sind überrascht, so viele Leute hätten wir bei diesen äusseren Bedingungen nicht erwartet», sagte OK-Präsident David Schmid. Der Anlass sei halt sowohl ein Schlechtwetter- wie ein Schönwetterprogramm. Man sei nicht unbedingt auf schönes Wetter angewiesen. «Traditionen wie Alpabzüge, Schwingen, eigentlich alles, was mit Schweiz und Echtheit zu tun hat, ist populär», so Schmid. Und so tummelten sich neben Einheimischen, Chaletgästen und Geschäftsleuten auch viele Touristen aus der ganzen Schweiz sowie aus dem Ausland auf der Promenade. «Bei schönem Wetter hätten viele vielleicht eine Wanderung oder einen Ausflug unternommen», sinnierte Schmid.

Im Vergleich zu anderen Jahren waren auch die Medien stark vertreten. «Dies hat sicher mit der Vereinsgründung zu tun – die Landwirtschaft und die Kuhhaltung polarisieren, die Medien haben das Thema auf dem Radar», schmunzelte David Schmid.


Ein Dorffest mit internationalem Touch
Die Gstaad Züglete fand heuer zum vierten Mal statt. «Das Angebot wird von Jahr zu Jahr grösser», freut sich das OK. Vom Bellevue bis zum Gstaaderhof wurden an zahlreichen Marktständen einheimische oder auswärtige Spezialitäten angeboten, in den Restaurants und Hotel konnte man sich verpflegen, es gab einen Streichelzoo, eine Schaukäserei, bei verschiedenen Spielen war Geschicklichkeit gefragt oder beim Lasso- oder Hufeisenwerfen musste man die Treffsicherheit beweisen. Zusammengefasst: Es war ein Dorffest – mit internationalem Touch. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Riedhubel-Jodlerinnen, die Jodlergruppe Simmenfall, der Jodlerklub Oberwil, das Jugendchörli Saanenland und das Alphornduo Mösching.

Züglete mit über 350 Tieren
Höhepunkt war selbstverständlich die Züglete. Eingeläutet wurde der Anlass traditionell vom Treichlerclub Schönried. Danach zogen in Abständen von rund 20 Minuten sechs Züglete durchs Dorf: Familie Ernst Reichenbach (Gruben) mit 31 Tieren, die Familien Matthäus von Grünigen (Gruben) und Sederic Hefti (Bissen) mit 84 Tieren, Familie Johann von Grünigen (Turbach) mit 37 Tieren, Familie Ueli Bach (Turbach) mit 70 Tieren, Familie Gerhard Moosmann (Grund) mit 64 Tieren und die Familien Erhard Kübli (Gruben) und Toni von Grünigen (Turbach) mit 66 Tieren. Für die Kühe war das Wetter ideal und ebenso für die Landwirte. «Sie haben beim Emden nichts verpasst», schmunzelte einer.

Dicht gedrängt standen Hunderte von Zuschauern Spalier, als die insgesamt 350 Tiere mit ihrem prachtvollen Blumenschmuck durch die Promenade getrieben wurden. «Das Miteinander von Alpwirtschaft und Tourismus ist ein Markenzeichen der Schweiz», betonte Nationalrat Erich von Siebenthal. Speakerin Léonie Müller gab in drei Sprachen nähere Informationen zu den einzelnen Familien.

Medienstar Mirando
Als Publikumsliebling entpuppte sich ein 8500 schwerer Koloss. Der dreijährige Stier Mirando, durch die Promenade geführt von Besitzer Bernhard Zumbrunnen und seiner Familie, zeigte sich lammfromm. Immer wieder musste er stehen bleiben für ein Foto – die Bilder werden um die Welt gehen. Einige kamen ihm sehr nahe, wagten sich sogar, ihn zu streicheln. Auf die Frage, ob sie ihn streicheln dürfen, meinte Bernhard Annen zu zwei Kindern: «Ja, aber nicht zu fein, nicht chräbele.» Sonst könnte der Stier meinen, es seien Fliegen und wehre sie ab …

Gemeinsamer Ausklang
Um 9.30 Uhr startete die 4. Gstaad Züglete mit dem Brunch und Apéro beim Bellevue. Und am späten Nachmittag traf man sich zum Ausklang im Gstaaderhof. «Gegen 19 Uhr war Schluss, die meisten waren müde», sagt David Schmid auf Anfrage. «Die Landwirte hatten einen langen Tag hinter sich, sie sind frühmorgens aufgestanden, um die Tiere zu schmücken und waren dann noch Stunden mit den Tieren unterwegs.»

Weitere Fotos unter https://tinyurl.com/yb2wmy7w und tinyurl.com/ybmf8928
Video: https://tinyurl.com/yclhgvjn


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