Von urchig bis modern

  28.09.2018 Kultur, Musik

Die Schwyzerörgeligrossformation Simmental-Saanenland organisierte am Bettagsamstagabend zum 26. Mal ihr Ländlertreffen.

Punkt 20 Uhr eröffneten die Gastgeber unter der Leitung von Urs Ueltschi das Konzert. Gespielt wurden der Marsch «Fischer\\'s Fritz», komponiert von eben diesem Urs Ueltschi, gefolgt vom legendären Fox «Typisch Oesch» von Hans Oesch und die Schnellpolka «Hopp Schwyz» von Hansruedi Stadler. Präsident Alain Poschung begrüsste ein gut gelauntes Publikum. Es waren noch viele Plätze frei – und dies bei einem so guten Programm. Aber das lässt uns nicht entmutigen und wir hoffen, dass wir am Bettagsamstag 2019 wieder mehr Besucher haben. Auch eine prächtige Tombola war gerüstet mit einem Hauptpreis, gestiftet von unserem Gründungsmitglied Samuel Stryffeler – eine Fünf-Tages-Reise ins österreichische Zillertal.

Nun war die Bühne frei für die «Ländler.ch». Diese sind durch wechselnde Besetzung und jahrelange Freundschaft 2012 entstanden. Die vier urchigen Emmentaler haben ein umfangreiches Repertoire: von der tradionellen Örgelimusik bis zum originellen Medley. Die schmissige und runde Musik hat es allen angetan.

Auch der Jodelgesang durfte nicht fehlen. Dafür war das Jodelduett Trudi Rüfenacht/Markus Geissbühler unter Begleitung von Christian Kropf verantwortlich. Durch ihre schönen Jodellieder wurde das Publikum so still, dass man eine Nadel hätte fallen hören können. Die beiden feiern nächstes Jahr schon das 10-Jahr-Jubiläum. Zu diesem Anlass werden sie eine Auffahrtsreise nach Seefeld mit den «Signauergiele» unternehmen.

«ProHudiTschupp», was ist das? Das sind sechs echte Volksmusikanten aus Bundesbern, welche 2007 diese Ländlerkapelle gründeten. Mit ihrem Namen bekennen sie sich zur Musik: Pro (nicht Kontra), «Hudi» (von «Hudigäägeler»), «Tschupp» (von «Tschuppele», also eine Schar Leute). Ihr Fachwissen über volkstümliche Musik ist gross und das Repertoire umfasst alle, von echt urchig bis zur hohen Kunst. Viele Titel erklingen in der Besetzung mit Klarinette, wobei diese nicht immer die erste Stimme zu spielen hat. Der echte Musikkenner kam da voll auf seine Rechnung.

Die nächste Formation war das Schwyzerörgelitrio «Bärglistock», eine echte Familienkapelle aus Grindelwald, bestehend aus Vater Ruedi, Örgeli, den Söhnen Urs, Örgeli, und Sämi, Bass. Es wurde 2013 gegründet. Sie spielen urchig und bodenständig, was bei den Zuhörern sehr gut ankam. Aus ihrer Musik hört man völlig das Älplerleben und die Berge.

Das Emmental meldete sich mit dem Schwyzerörgeliquartett «Alpenrose» noch einmal zurück. Die vier Musikanten stammen aus der Gegend von Grünenmatt und Wasen und spielen echte Emmentaler Musik. In den Stücken «Immer Vollgas», einer Schnellpoka von Isidor Rüdisüli, «Im Beitzli Schöntanne», dem Walzer von H.R. Kappeler. und «Für jedi Jahreszyt» von Daniel Kissling wurden die Vergangenheit und Erinnerungen wieder wach.

Mit diesem tollen Programm ging der Abend im Fluge vorüber und die Besucher konnten die verschiedenen Formationen noch bis in die frühen Morgenstunden zum Tanz geniessen und sich kulinarisch verwöhnen lassen.

ARNOLD KNUTTI


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