Abwechslungsreicher Infoabend des BOSV

  30.10.2018 Region

Rund 90 Angehörige des Berner Oberländischen Skiverbandes fanden sich am 27. Oktober 2018 zum diesjährigen Infoabend des BOSV ein. Im Gespräch mit Andreas Gerber stellte sich heraus, dass der Fussball und der Skisport eigentlich viele Parallelen haben.

Präsident Johny Wyssmüller begrüsste die Anwesenden aus den meisten Ressorts des BOSV in Oey-Diemtigen und stellte anschliessend den im Juni 2018 in die Geschäftsleitung gewählten Chef Marketing Stefan Hubacher vor. Nach einem kurzen Ausblick in die anstehende Saison schloss Wyssmüller mit der schon öfters erwähnten Erkenntnis, dass der Wille eines Athleten grösser sein muss als sein Talent.

Toni Burn, Chef Leistungsport Langlauf und Biathlon, begann mit der These, dass Erfolg nicht in der Komfortzone wächst und blickte auf eine intensive Sommertrainingszeit zurück. Im Vergleich zum Vorjahr stellte Burn eine Steigerung seiner Schützlinge fest. Er appellierte zudem an die Eigenverantwortung der Sportler/innen mit der Erkenntnis, dass an jedem Tag etwas für die individuell gesteckten Ziele gemacht werden muss.

Alex Hüsler, Cheftrainer Freeski, dokumentierte die Vorbereitungen anhand eines Videos. Anschliessend erläuterte er, was Bern Freeski heuer alles bietet. Die «Audi Shred Days» werden in gewohnter Manier weitergeführt. Dazu kommen diverse Sichtungstage und verschiedene Trainingseinheiten in der Halle. Neu wird es diesen Winter die sogenannte BuZ-Freeski-Tour (Bern und Zentralschweiz) geben, bei der sich die Nachwuchs-Freeskier an verschiedenen Wettkampforten untereinander messen können.

Monika Amstutz, Chefin Leistungssport Alpin und Ausbildung gab einen kurzen Ausblick auf die verschiedenen Ausbildungskurse, die im Dezember stattfinden werden. Danach folgte ihr Dank an die aktiven Skiclubs unseres Verbandes, die mit Hilfe der vorhandenen Vernetzung mit den lokalen Bergbahnen dafür sorgen, dass nebst der Tagesarbeit auf Stufe JO auch die zahlreichen Skirennen im Berner Oberland gestemmt werden. Nebst den beiden Weltcup-Grossanlässen und den verschiedenen JO-Rennserien finden diese Saison auch zwei Europacuprennen, diverse FIS-Rennen sowie die U16-Speed-Schweizermeisterschaften statt. Bezüglich des Saisonausblickes erinnerte Amstutz an die schwierige Aufgabe, in der heutigen Zeit immer alles unter einen Hut bringen zu müssen mit der Zusage, dass der BOSV alles dafür gebe, die Athleten zu unterstützen. Die Bereitschaft, diese Herausforderung anzunehmen, bleibe jedoch immer am Sportler.

Andreas Steffen, Chef Skicross, begann ebenfalls mit einem Video von den Sichtungstagen in Saas Fee. Er erläuterte, dass das BOSV-Skicrossteam heue mit acht Sportlern in die dritte Saison seit seiner Gründung einsteigen wird. Steffen unterstrich, dass seine Zielgruppe für das Kader die ausgebildeten Skirennfahrer sind. Dass dieses Konzept stimmt, belegt die Tatsache, dass drei Skicrosser in dieser Saison mit den Swiss-Ski-Kadern mittrainieren und teils im Europacup mitfahren können.

Verschieden und doch ganz ähnlich
In einem Podiumsgespräch stellte Präsident Johny Wyssmüller den Gastreferenten Andreas Gerber, Sportchef des FC Thun vor, und liess kurz seine Aktivkarriere als Fussballer Revue passieren. Im Gespräch stellte sich schon zu Beginn heraus, dass es im Berner Oberland bezüglich der Nachwuchsrekrutierung im Fussball interessante Parallelen zur Arbeit des BOSV gibt. Gerber, der bereits knapp zehn Jahre als Sportchef in Thun amtet, erläuterte, dass seine Organisation schon länger «ein wenig entgegen dem Strom» in der Szene schwimme. Der FC Thun setzt im Trainingsbetrieb bei seinen Junioren bewusst auf Qualität anstelle von Quantität. Dabei unterstrich er die Erkenntnis, dass im Ganzen «die Freude am Sport nicht verloren gehen darf» und «weniger manchmal mehr» sei. Obschon das Einzugsgebiet des FC Thun dasselbe sei wie beim BOSV, stellte Gerber klar, dass es materiell zum Fussballspielen viel weniger Aufwand benötige als im Skirennsport. Zudem sei der Fussball auch auf der ganzen Welt stärker verwurzelt als der Skisport. Danach folgte ein hochinteressanter Einblick in sein Tagesgeschäft, wobei er den Anwesenden verriet, dass seine Organisation voll auf «Kontinuität» in allen Bereichen setze, was seine Arbeit extrem erleichtere. Auf die Frage nach dem generellen Trainingsaufwand beim FC Thun verwies Gerber auf das zu Beginn Gesagte und betonte, dass es manchmal Mut brauche, neue Wege zu gehen, um entgegen der Norm zu handeln.

Auch in den individuellen Gesprächen beim Apéro im Anschluss des Informationsabend konnte festgestellt werden, dass das Interesse am FC Thun auch in der BOSV-Familie stark verwurzelt ist, obschon der Fussball im Vergleich zum Skisport unterschiedlich erscheint – so verschieden und doch ganz ähnlich. Gegen 21.30 Uhr löste sich der Anlass langsam auf. Was zurückblieb, ist die Freude auf einen spannenden Winter, der uns hoffentlich genügend Schnee beschert.

BEAT KNUTTI, BOSV


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