Trotz erfolgreicher Aufbauarbeit wird die Qualitätsmarke «Gstaad Authentique» per Ende Jahr stillgelegt. Produzenten und Partner seien aufgrund guter Verkaufsergebnisse nicht darauf angewiesen, das Echtheitszertifikat weiterzuentwickeln, erklärt Richard Müller, Präsident der Projektgruppe. Falls in den nächsten drei Jahren das Bedürfnis entstehen würde, könnten Reglemente und Erscheinungsbild jederzeit wieder reaktiviert werden.

Nach mehrjähriger Aufbauarbeit und einer intensiven Auseinandersetzung mit der strategischen Weiterentwicklung des Qualitätslabels «Gstaad Authentique», ist die Projektgruppe in Absprache mit dem Vorstand des Gewerbevereins zum Entschluss gekommen, die Verwendung des Labels per 31. Dezember 2018 einzustellen.

Die Idee für das Label «Gstaad Authentique» ist im Zusammenhang mit der Initiative Gstaad 2020+ entwickelt, finanziert und realisiert worden. An die knapp 20 Produzenten konnten im Laufe der Aufbauarbeiten gewonnen werden. Sie haben über 30 Produkte zertifizieren lassen und sie unter dem Qualitätssiegel verkauft. Ebenfalls haben einige Partner (vor allem Hotels und Detaillisten) «Gstaad Authentique»- Produkte in ihr Sortiment aufgenommen.

«Gstaad Authentique» hat nebst der Aufbauarbeit verschiedene Marketing-Aktivitäten umgesetzt und damit die Produzenten bei der Vermarktung ihrer Produkte unterstützt. An verschiedenen Veranstaltungen hat «Gstaad Authentique» einen Verkaufsstand geführt, Verpackungsmaterial kreiert oder Materialien am Verkaufspunkt bereitgestellt. Der Fokus lag auf dem Erzielen eines Mehrumsatzes für die Produzenten und der Steigerung der Bekanntheit des Qualitätslabels.

Nach über fünf Jahren Aufbau- und Verkaufsarbeit hat sich die Projektgruppe intensiv mit der Weiterentwicklung auseinandergesetzt. Insbesondere stellte sich auch die Frage, wie die Aktivitäten von «Gstaad Authentique» längerfristig finanziert werden können.

Verschiedene Gespräche mit Partnern, der Gemeinde Saanen und weiteren interessierten Kreisen haben ergeben, dass im Moment das Qualitätslabel zwar eine sehr gute Idee ist, aber trotzdem keinen wesentlichen Mehrnutzen bringt und dass sich die Produkte auch ohne das Label erfolgreich verkaufen lassen.

Einfrieren für drei Jahre
Aus diesem Grund hat die Projektgruppe beschlossen, das Label für drei Jahre einzufrieren. Die Unterlagen (grafisches Erscheinungsbild, Reglemente) und die Materialien (Verkaufsständer, Plakate, Banner usw.) werden vorerst archiviert. Sollte innerhalb dieser drei Jahre das Bedürfnis nach einer Reaktivierung des Labels auftauchen, kann der Gewerbeverein eine Kommission einsetzen, welche den reglements-konformen Wieder-Einsatz des Labels sicherstellt.

Die Projektgruppe möchte allen Produzenten und Partnern herzlich danken für die gute Zusammenarbeit. Dank ihnen ist es gelungen, das Label bis zum heutigen Stand aufzubauen und im Markt einzuführen. Viele Produzenten haben die Projektgruppe nicht nur durch die Zertifizierung ihrer Produkte unterstützt, sondern auch durch die unentgeltliche Teilnahme an Ausstellungen, Verkaufsevents oder Präsentationen. Ohne diese grosse Hilfe wäre es nicht möglich gewesen, den Markenaufbau so weit voranzutreiben.

Selbstverständlich können alle zertifizierten Produkte weiterhin in unveränderter Qualität bei Produzenten und Partnern bezogen werden. Dies gilt auch für die Geschenkkörbe die sich einer grossen Beliebtheit erfreut haben und die gerade auf die Weihnachtszeit ein beliebtes Geschenk darstellen.

Die Projektgruppe ist einerseits weiterhin von der Idee überzeugt und sieht im lokalen Qualitätslabel «Gstaad Authentique» ein grosses Potenzial. Auf der andern Seite sieht sie sich verpflichtet, die personellen und finanziellen Ressourcen dort einzusetzen, wo ein langfristiger Erfolg abzusehen ist.

RICHARD MÜLLER, PRÄSIDENT DER PROJEKTGRUPPE «GSTAAD AUTHENTIQUE» / JONAS WANZENRIED, PRÄSIDENT GEWERBEVEREIN SAANENLAND