Gesundheitscampus in Zweisimmen: Spital STS AG sichert Übergangslösung zu

  30.10.2018 Region

Mitte September wurde das Konzept Gesundheitscampus in Zweisimmen mit integrierten Gesundheitsnetzwerk sowie einem Gesundheitszentrum in Saanen präsentiert. Der Verwaltungsrat der Spital STS AG steht hinter dem Konzept und bekräftigte die zugesagte Unterstützung, jährlich 2,5 Mio. Franken an das Betriebsdefizit für den Spitalbetrieb beizusteuern.

Der geplante Gesundheitscampus in Zweisimmen umfasst verschiedene Gesundheitsleistungen in den Bereichen Spital, Alters- und Pflegeheim, Hausärzte, Geburtshaus Maternité Alpine und Spitex. In den vergangenen Wochen wurde unter der Verantwortung der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) des Kantons Bern mit Unterstützung eines externen Projektleiters und mit Vertretern der Region Simmental-Saanenland wie auch der Spital STS AG intensiv an einer Lösung gearbeitet. Nach dem letzten Workshop am 15. September in St. Stephan stand das Konzept Gesundheitscampus in Zweisimmen mit integriertem Gesundheitswerk sowie einem Gesundheitszentrum in Saanen. «Im Rahmen der diversen Arbeitsgruppen-Sitzungen konnte effizient an konkreten Lösungen gearbeitet werden, hinter welchen alle stehen können», schreibt die STS AG in einer Medienmitteilung. Gleichzeitig seien das Vertrauen und der Umgang zwischen allen Beteiligten zusätzlich gestärkt worden. Allen Beteiligten sei indes klar, dass die Herausforderungen und Problemstellungen der medizinischen Grund- und Spitalversorgung in der Region Simmental-Saanenland nicht alleine durch die Spital STS AG gelöst werden könnten. «Das vorliegende Konzept muss von allen Beteiligten getragen und gestützt werden, allen voran von den Regionsvertretern, Unternehmern der Region, der GEF wie auch der Spital STS AG.» Das Umdenken sei spürbar. «Es herrscht jetzt Aufbruchsstimmung – mit klarem Zielfokus, endlich eine konkrete Lösung anzustreben.»

Spital STS AG sichert Unterstützung zu
Der Verwaltungsrat der Spital STS AG unterstütze das Konzept Gesundheitscampus in Zweisimmen – ebenso die Vorgehensweise und den Zeitplan, hält er fest. Die Spitalgruppe sei bereit, jährlich 2,5 Mio. Franken an das Betriebsdefizit für den Spitalbetrieb im Gesundheitscampus in Zweisimmen beizutragen. Die Spital STS AG beteilige sich aktiv im Projekt, stelleFachkräfte zur Verfügung sowie weitere personelle Ressourcen. «Das Spitalunternehmen hat alle Varianten geprüft, gerechnet und Eventualitäten evaluiert.» Die GEF sei über diese Berechnungen in Kenntnis.

Sicherstellung eines reibungslosen Übergangs
Aus den Erkenntnissen der Arbeitsgruppen-Sitzungen und der Bekanntgabe durch die GEF, dass bis auf weiteres die Aufrechterhaltung des Spitalbetriebs am Standort Zweisimmen gewährleistet werden müsse – dies ohne weitere Reduktion des Leistungsangebots durch die Spital STS AG –, habe der Verwaltungsrat der Spital STS AG an seiner Sitzung vom 24. Oktober 2018 Folgendes entschieden:

1. Nebst den ordentlichen, jährlichen Investitionen stellt die Spital STS AG für das Jahr 2019 ausserdem bis zu 2 Mio. Franken an zusätzlichen Mitteln zur Verfügung, um die betriebliche Infrastruktur am Standort Zweisimmen zu optimieren.

2. Der Operationsbetrieb im Spital Zweisimmen wird nach der Wintersaison 2018/19 dauerhaft zur Verfügung stehen, das heisst 365 Tage im Jahr, 24 Stunden pro Tag. Ab Ostern 2019 wird somit der Operationsbetrieb nicht mehr auf Nebensaison umgestellt, sondern auch an den Wochenenden laufen.

3. Das Pilotprojekt der Maternité Alpine für geplante ambulante Kaiserschnitte (Sectiones) im Spital Zweisimmen ab dem 1. Januar 2019 für die Dauer der Pilotphase von zwei Jahren wird unterstützt.

4. Das Projekt «Dr. House» wird mit dem Gesundheitscampus in Zweisimmen formell beendet. Dazu ist der Verwaltungsrat der Spital STS AG erfreut über die Klärung, dass die bisherigen Projektergebnisse sowie das «Zahlenmaterial» validiert und nicht mehr in Frage gestellt werden.

Der Verwaltungsrat der Spital STS AG habe den Eigner in einem Schreiben darauf hingewiesen, dass die Ziellösung erst in ein paar Jahren erreicht werden könne. Im Wissen, dass dies für die Spital STS AG weiterhin finanzielle Konsequenzen zur Folge habe: «Das aktuelle, jährliche Betriebsdefizit in der Höhe von rund 6 Mio. Franken am Standort Zweisimmen muss weiterhin von der Spital STS AG alleine getragen werden – mindestens die nächsten drei bis fünf Jahre, bis zur definitiven Ziellösung. Zudem muss die Spital STS AG zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um die aktuelle betriebliche Infrastruktur im Spital Zweisimmen zu optimieren.

Der Herausforderungen bewusst
Der Verwaltungsrat der Spital STS AG sei sich der grossen Herausforderungen – sowohl betriebswirtschaftlich als auch in Bezug auf die Versorgungsnotwendigkeit – absolut bewusst. Bis der geplante Gesundheitscampus in Zweisimmen eröffnet werde, vergingen noch Jahre. «Mit den gefällten Entscheiden möchte der Verwaltungsrat der Spital STS AG aber explizit signalisieren, zur positiven Aufbruchsstimmung mit beizutragen – mit dem klaren Ziel für eine konkrete Lösung in der Region Simmental-Saanenland.»

PD/ANITA MOSER


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