Mit neuem Motor in die Wintersaison

  30.10.2018 Region

Sechs Wochen Zeit haben Kurt von Siebenthal und sein Technik-Team für die Revisionsarbeiten an den Bergbahnen von Glacier 3000. Ein enger Zeitplan, denn heuer werden alle elektronischen Teile erneuert. Es läuft alles nach Plan. Die Wintersaison startet am 3. November.

JOSUA BIELER
Im Sessellift von der Oldenegg zur Cabane deutet Mitte Oktober noch nicht viel auf die bevorstehende Wintersaison hin. Nur kleine Schneeflecken liegen auf dem dürren Gras. Es ist ruhig und menschenleer. Gämsen springen über die karge Landschaft. Doch Kurt von Siebenthal, Leiter Technik und Betrieb bei Glacier 3000, versichert: «Am 3. November eröffnen wir die Skisaison mit mindestens einem Skilift.» Spätestens bis dann müssen die Revisionsarbeiten abgeschlossen sein. Die meisten Arbeiten sind schon erledigt, nun werden vor allem noch Kontrollen durchgeführt.

Das Herzstück der Gondelbahn wird ersetzt
Die wohl bedeutendste Erneuerung in diesem Herbst: der neue Motor, welcher die beiden Gondelbahnen Col du Pillon– Cabane und Cabane–Scex Rouge antreibt. Der neue Motor, der satte fünf Tonnen wiegt, ist schon installiert und betriebsbereit. «Nun werden Tests durchgeführt, etwa die Kontrolle der Bremsen», so von Siebenthal. Der Motor setzt ein grosses Rad in Bewegung, auf dem das Zugseil liegt. Dieses zieht die Gondel den Berg hoch und runter. Dafür sind extreme Kräfte nötig, denn die Gondel wiegt circa zehn Tonnen. Getragen wird die Gondel von den Tragseilen. An diesen ist die Gondel beidseitig angehängt. Auch die Masse der Seile sind beeindruckend: Das Zugseil von Cabane–Scex Rouge hat eine Länge von 1,8 Kilometern und ein Gewicht von über 11 Tonnen. Um das Seil zu brechen, müsste man einen mindestens 112 Tonnen schweren Brocken an das Seil hängen. Noch stärker sind die Tragseile. Diese haben eine sogenannte Mindestbruchkraft von 380 Tonnen. Die Seile tragen die zehn Tonnen schwere Gondel also «locker».

Volle Kontrolle – auch bei einem Stromausfall
Was aber geschieht, wenn der Strom plötzlich ausfällt und der Motor dadurch stillsteht? «Für diesen Fall steht ein Dieselmotor als Notantrieb bereit», erklärt von Siebenthal. Auch wenn die Bremse plötzlich versagen würde, gäbe es keinen Grund zur Panik. «Bei einem Stromausfall übernimmt die Betriebsbremse. Falls diese nicht ausreicht, übernimmt die Sicherheitsbremse», so von Siebenthal. Die Gondel wird jederzeit überwacht. Eine Person begleitet die Passagiere in der Kabine. Und im Kontrollzentrum überwacht mindestens eine Person den Betrieb der Gondel vom Computer aus. Einmal in der vergangenen Sommersaison musste von Siebenthal auf den Dieselmotor umstellen, weil ein Gewitter den elektronischen Betrieb gefährdete. Alle Passagiere kamen sicher ans Ziel. Auch in der kommenden Wintersaison soll dies nicht anders sein.


FAKTEN UND ZAHLEN

Revisionszeit: 24. September bis 3. November 2018
Kosten: 1,7 Millionen Franken
Arbeiten: neuer Motor und Steuerung für die Gondelbahn, Kontrolle der Getriebe
Eröffnung Wintersaison: Samstag, 3. November 2018


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