Schachkurs

  16.10.2018 Vorschau

Ist das Wort «Schach» für Sie ein Buch mit sieben Siegeln? Haben Sie manchmal Lust, mehr darüber zu erfahren, die Regeln zu kennen, eine Partie zu spielen? Oder kennen Sie die elementaren Regeln (oder glauben, sie zu kennen) und gehören der Gattung «Sonntagsspieler» an? Möchten Sie erfahren, was ein Grossmeister ist, wie der aktuelle Weltmeister heisst und warum Schach seit einigen Jahren als Sport anerkannt wird und woher es stammt, wer es «erfunden» hat?

Für all dies und vieles mehr bietet sich Ihnen nun eine einmalige Gelegenheit: Nach einer mehr als dreijährigen Pause führt der Schachclub Saanenland diesen Herbst wieder einen Schachkurs durch. Angesprochen sind schachhungrige Anfänger aller Altersklassen (s. Inserat).

Gemeinhin stellt man sich unter Schach ein eher träges, um nicht zu sagen langweiliges Spiel vor. Beides stimmt nicht. Erstens können Schachpartien auch sehr schnell gespielt werden (sogenanntes Schnellschach, Aktivschach oder Blitzschach). Dies bedingt allerdings einiges an Erfahrung und Spielpraxis. Zweitens ist Schach nicht nur ein Spiel, sondern umfasst viel mehr. Da ist zum Beispiel der gesellschaftliche Aspekt: Viele einsame Menschen finden dort Gleichgesinnte, um das gemeinsame Hobby und die Freundschaft zu pflegen. Wer an Turnieren teilnimmt, kommt nicht nur im ganzen Land herum, sondern trifft auch immer wieder bekannte Leute. Es bildet sich mit den Jahren so etwas wie eine Art Familie. Nicht vergessen wollen wir auch, dass Schach gut fürs Gedächtnis sein kann, und wer weiss, vielleicht Alzheimer vorbeugen könnte. Also Hirnakrobatik erster Güte! (vgl. Zitat)

Aber auch bei Jugendlichen und Schülern ist Schach seit einigen Jahren wieder sehr beliebt. Es hat sich erwiesen, dass die Beschäftigung mit den 64 Feldern und 32 Figuren die Konzentration fördert und auch die schulischen Leistungen erhöht. In dieser Beziehung ähnelt es etwas der Beschäftigung mit der Musik bzw. dem Spielen eines Instrumentes. Es ist daneben auch charakterbildend, z. B. indem man die Fairness und den Respekt vor dem Gegner lernt. Auch der Umgang mit Niederlagen und Misserfolgen sowie die Freude am Erfolg sind eine gute Lebensschule.

Noch ein Wort zu unserem lokalen Schachclub: Dieser kann auf sein 32-jähriges Bestehen zurückblicken. 1986 von einer Handvoll Spielern gegründet, hat er sich bis heute zu einem Club mit fast 30 Mitgliedern entwickelt. Leider sind lange nicht alle im Klub aktiv. Die Mitgliederzahl ist stagnierend und das Durchschnittsalter steigt stetig an. Für allfällige Interessenten sei noch erwähnt, dass unser Klub nicht nur aus «Topspielern» besteht, sondern auch Anfänger dort jederzeit gleich starke Gegner finden können. Seit Kurzem findet auch wieder ein Schülerschach statt, mit zurzeit vier Schülern.

Als Abschluss meiner Gedanken lasse ich noch einige Zitate über das Schachspiel folgen, entnommen, wie könnte es anders sein, dem Internet (ist am einfachsten):
– Mithilfe des Schachs forme ich meinen Charakter. Das Schachspiel lehrt vor allem, objektiv zu sein. Man kann nur dann ein grosser Meister werden, wenn man sich seiner Fehler und Mängel bewusst wird – ist das nicht ganz so wie im Leben? (Alexander Aljechin, Weltmeister 1927– 1946)
– Die wichtigste Gabe, die ein grosser Schachspieler haben muss, ist meiner Meinung nach eine üppige Phantasie. Er muss in der Lage sein, sich aus der Welt aufdringlicher Realitäten in einen Bereich seltsamer Gestalten und Formen zurückzuziehen, die er miteinander kombiniert, um neue, nie da gewesene Situationen zu schaffen. (Reuben Fine, Schachspieler USA, Psychoanalytiker)
– Das Schach ist für das Spiel zu ernst, für den Ernst zu viel Spass. (G. E. Lessing)
– Lenin meinte einmal: «Schach ist Gymnastik für den Geist» und «Schach ist allzu interessant, deshalb habe ich es aufgegeben.»
– Es gibt nur ein Mittel, im Schachspiel unbesiegt zu bleiben. Spiele nie Schach! (Kurt Tucholsky)
– Schach birgt in sich die tiefen Weisheiten der Völker. Es ist ein wahrhaftiges Ebenbild des Lebens, eine Widerspiegelung des menschlichen Schicksals, das uns den irdischen Leidensweg in Finsternis und ständiger Zeitnot vorgezeichnet hat. Ganz wie im Schach treffen wir auch im Leben auf alle möglichen Fallen, Fehler, Verrechnungen, Opfer, auf Könige und Königinnen, Doppelbauern und ungewöhnliche Springerzüge, die vorkommen, kaum dass wir am Brett sitzen. (Papst Johannes Paul II)
Sind Sie neugierig geworden? Also zögern Sie nicht, melden Sie sich an. Es würde uns freuen, wenn möglichst viele von dieser Gelegenheit Gebrauch machen würden.

SCHACHCLUB SAANENLAND.

Wer mehr über uns erfahren möchte, kann unsere Internetseite besuchen unter
http://www. beoschach.ch/Saanenland


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