Sieg für den Alpkäse von Martin und Cornelia Herrmann

  02.10.2018 Saanenland

Am vergangenen Wochenende fanden in Luzern die 11. Swiss Cheese Awards statt. Martin Herrmann aus Lauenen hat dabei in der Kategorie Berner Alp- und Hobelkäse AOP mit seinem Käse von der Alp Barwengen-Kessel den Sieg errungen.

Der beste Hobelkäse kommt aus dem Saanenland. So entschieden 150 nationale und sogar internationale Juroren an der elften Ausgabe der Swiss Cheese Awards. Genauer gesagt von der hinteren Alp Barwengen, eingebettet zwischen Rinderberg und Hornberg, wo Martin Herrmann und seine Tochter Cornelia den Sommer über Alpkäse produzierten. In der Jury half auch René Ryser, Geschäftsleiter der Molkerei Gstaad, mit, die besten Käse aus 965 eingereichten zu schmecken und in jeder der 28 Kategorien einen Sieger zu bestimmen.

Käsekunst aus dem Saanenland
Gleich hinter den Herrmanns und ihrem besten Berner Alp- und Hobelkäse AOP folgte auf dem zweiten Platz mit einem Diplom Niklaus Burri aus Schönried von der Alp Mittlere Schneit.
Ebenfalls ein Diplom erhielten die Molkerei Schönried für den Weichkäse Charme de Möser (4. Rang) und die Molkerei Gstaad für ihren Gstaader Bergkäse.

Ein Käse voll Erfahrung
Seit nunmehr 45 Sommern hat Martin Herrmann aus Lauenen in der Chesselhütte der hinteren Alp Barwengen Alpkäse produziert. Berner Alp- und Hobelkäse AOP gilt als geschützte Marke. Um solch einen Käse zu produzieren, muss das Futter für die Kühe von den Alpweiden stammen und die gewonnene Milch noch vor Ort, also auf der Alp, verarbeitet werden. «Für die Qualität des Alpkäses braucht es vor allem Hygiene bei der Verarbeitung, Erfahrung sowie ein Quäntchen Glück», ist Christine Herrmann überzeugt. Massgebend für hochwertige Milch als Produktionsgrundlage sei die Eutergesundheit.

Seit einigen Jahren unterstützt Tochter Cornelia Herrmann ihren Vater Martin bei der Alpkäseproduktion. «Sie profitierte bisher schon von den Erfahrungen, die sich aus 40 Jahren Alpzeit beim Vater angesammelt haben», ist sich Mutter Christine Herrmann sicher.

Grosse Verantwortung
Die Herrmanns verarbeiten auf der Alp Barwengen die Milch von 50 Kühen. Es ist eine Alpkooperation, bei der sechs Landwirte ihre Kühe auf den Berg geben. Mit dem Titel «Bester Berner Alpund Hobelkäse AOP» sorgen die Herrmanns für gute Verkaufspreise aller an der Alpkooperation Beteiligten. «Es freut uns auch für die Molkerei Gstaad, die seit Jahren unseren Alpkäse vertreibt und von dem Sieg hoffentlich profitieren kann.» Und so war es Geschäftsleiter René Ryser, der die Herrmanns glücklicherweise zur Teilnahme an den Swiss Cheese Awards bewegt hatte.

Siegerehrung als logistische Herausforderung
In einem Telefonat am vergangenen Freitagabend seien die Herrmanns von ihrem Sieg in Kenntnis gesetzt worden, und man legte ihnen nahe, doch am Samstag nach Luzern zu kommen. Es erforderte Teamleistung, dass Martin, Christine und Tochter Cornelia Herrmann sich schliesslich am Samstagmorgen auf den Weg machen konnten. Martin Herrmann sorgte für Ersatzpersonal im Stall für die nächsten zwei Tage. Während Cornelia, die ein zweites Stück des Siegerkäses gefunden hatte, die Übernachtungen buchte, bügelte Mutter Christine schnell die Trachten. Und so nahmen sie den Preis «putzt u gstrählt» in Empfang und hatten einen sehr unterhaltsamen Aufenthalt mit guten Gesprächen.

PD/JENNY STERCHI


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