Trockener Sommer fordert Tribut

  23.10.2018 Natur, Abländschen

Die Quelle deckt den Wasserbedarf für Abländschen nicht mehr, weshalb eine Notversorgung eingerichtet wurde.

BLANCA BURRI
Das Wasserversorgungsnetz in der Beuert Abländschen ist eigenständig und nicht an dem von Saanen angeschlossen. In den letzten Wochen ist der Einlauf der Hauptbrunnstube, des Reservoirs Birre, deutlich zurückgegangen. Sie wird von der Quelle Mittelberg gespiesen. Der Verbrauch der Abländschner Bevölkerung ist inzwischen grösser als der Einlauf, weshalb vor zehn Tagen Notmassnahmen ergriffen wurden.

Verbrauch drosseln und Notversorgung einrichten
«Aufgrund der angespannten Situation kontrolliert die Wasserversorgung Saanen schon seit August, ob es in Abländschen unkontrollierten Wasserverlust gibt», erklärt Arno Romang, Wasserversorgung Saanen, auf Anfrage. Das heisst, dass überprüft wird, ob Hausanschlüsse dicht sind und ob das Wasser trotz Verbot von laufendem Wasser (Art. 10.2 des Wasserversorgungsreglements) zur Speisung von Brunnen benutzt wird. «Als sich die Situation vor zehn Tagen zuspitzte, wurde die Notversorgung zeitweise in Betrieb genommen», informiert Romang. Dazu entnehmen die Mitarbeiter der Wasserversorgung Saanen bei der Quelle Gambach kurzfristig Wasser und speisen es ins lokale Netz ein. «Da das Wasser den Qualitätsansprüchen nicht genügt, muss es chloriert werden», schildert der Experte. Ebenso wurden die Bewohner von Abländschen aufgerufen, Wasser zu sparen.

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Arno Romang hofft, dass es im November noch Regen gibt und sich dadurch die angespannte Situation wieder etwas entspannen wird. Wenn nicht, müssen die Notmassnahmen auch im Winter aufrechterhalten werden.

Im weiteren Gemeindegebiet von Saanen stellt die Wasserversorgung im Moment jedoch kein Problem dar, wie Romang sagt. «Die Situation muss aber weiterhin beobachtet werden, weil der Grundwasserspiegel im Pumpwerk Chappeli tiefer liegt als normalerweise.» In der Enge, welche die Hauptversorgung für das Gemeindenetz darstellt, ist der Grundwasserstand ebenfalls tief, jedoch kann noch nicht abgesehen werden, wie sich der Stand im November entwickelt. «Wenn es im November nicht regnet, müssen wir über Weihnachten und im Februar aber Massnahmen einleiten», schaut Romang voraus. Dazu gehören Wassersparmassnahmen der Bevölkerung ebenso wie eine Notversorgung aus dem sich im Bau befindenden neuen Fassungsbrunnen beim Flugplatz. Da kann man hoffen, dass die Schönwetterlage schon bald durch Regenwolken abgelöst wird, damit die hiesige Bevölkerung unbekümmert durch den Winter kommt.


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