† Erna Baumer-Müllener

  23.11.2018 Familie

We wier zäme uf ds Läbe vor Erna Baumer-Müllener zrugg gugge, so gseh wier ganz es farbigs Bild: es Bild vonere liebenswürdige, warmhärzige, fürsorgliche, sälbschtlose, beharrliche u mängisch sogar chley sture Frou, wora d Grächtigkeit so fescht am Härze gläge isch. Ganz hufe Dankbarkeit lüchtet uf. Dankbarkeit, wo d Erna sälber ging gha het für allze – aber o d Dankbarkeit vo üns allne zringsetum für allz, wo wier mit dr Erna u dank ihra erläbt hei. Uneso wei wier i däm Nachruef es paar Bilder la uflüchte us däm Läbe – zum Teil us Zyte, wo wier nus hüt gar nimme rächt chönne vorstelle. All di Erinnerige sy wi ne Schatz, wo wier i ünsne Härze mit id Zuekunft näh.

D Erna i junge Jahre
D Erna Müllener isch am 20. Dezember 1927 uf d Wält cho u uf em Oberbort ufgwachse. Zäme mit de beide Schweschteri Kätheli u Anni het si ihri Chindheit u Jugendzyt ufemene Burebetrib mit vil Arbeit verbracht.

Scho ganz früei het d Familie e herti Zyt dürigmacht: Drü jünger Brüeder hei allzu früei müesse gah; zwö Buebe si churz nach der Geburt gstorbe, u Ernst, dr Mittlischt, het 10-jährig e platzta Blinddarm nid überläbt. So hei di Tächteri tatchräftig im Stall u verussna müesse mitwärche.

Scho als chlyni Meita isch d Erna ging em Vater i Stall ga hälfe – u si hets gäre gmacht. Si isch es richtigs Papa-Chind u stolz uf ihra Vater gsy. Vil het er gschaffet u näbscht em Bure isch är im Winter o ga trämle. Zuesätzlich het är im Gmeindrat vo Saane gamtet. Ja, d Erna het früei gwüsst, was es heisst, mit azpacke u wie wichtig dass es isch, dass mu als Familie enand unterstützt u zämehet. Bsunders yschnydend isch es für d Erna gsy, wo si i junge Jahre ihra Papa verlore het. Vo jetz a het ihri Mueter d Burery sälber gfüehrt – under dr Mithilf vom Chnächt u em spetere Pächter Chrigel Hefti. U di Tächteri u speter ihrer Familie hei ir spärliche Fryzyt gholfe, wos isch gange.

D Erna als Mama
Mit knapp 20-jährig het d Erna Müllener dr Walter Baumer us dr Matte lehre kenne u gäre ha. Di zwöi hei sich a Wiehnachte 1947 verlobt, bald druf ghürate u scho het sich dr Ruedi akündiget. Di erschti Zyt het di jungi Familie no uf em Bort bir Grossmueter gwohnt. Speter sy si de id Matte achi züglet – a dä Ort u das gliebta Deheime, wo d Erna bis a ihres Läbesänd het dörfe blybe.

D Familie isch nadisnah gwachse: I de Füfzgerjahr mit Urs Peter, Friedrich u Reto. D Erna isch vo Härze gäre Mama gsy, het zu ihrer Familie gugget, für si kochet u sich Müei gä, alli gerächt u glych z behandle, si guet z erzieh u rücksichtsvolli, dankbari Ärdemitbewohner us ne z mache. Das isch ihri Wält gsy. Drum isch es nid verwunderlich, dass i de Sächzgerjahr mit der Ursula, Erich, er Christa u Bruno vier wyteri Chind uf d Wält si cho. Bi däre viele Arbeit isch si grad ir Saison ufgrund vo Walters Stell als Concierge im Bellevue eigentlich meischtens uf siech sälber gstellt gsy. Aber si het das Chlyunternähme namens Grossfamilie liebevoll, ohni Druck, mit ganz vil Zyt, Zfrideheit u Liebi gfüehrt u es Deheime mit Geborgeheit u Wermi gschaffe. Si het ihrne Chind glehrt, mit däm zfride z sy, wo mu het, u anderne weder Erfolg no irgendwelchi Güeter z nyde. Ja, d Mama het de Baumerchind e schöni Chind- u Jugendzyt ermüglichet u dr Grundstei derzue gleit, dass ihri Jungmannschaft – obwohl si alli verschide sy – zämehet un enand wichtig isch.

Grossi Freud u grosses Leid
D Jahr sy vergange u scho bald sy di erschte Grosschind i ds Baumerhus cho. Ühhh ... het sich d Grossmama gfröit, we si het dörfe hüete u di Grüfeni verwöhne. Si het mit allne en ängi Beziehig pflegt u sich bis zletscht gfröit, we si uf Bsuech sy cho. D Grossmama het Ateil gno u o ging wider agregt, dass ihri Familie zäme öppis unternimmt – sygs wandere, schifahre oder äbe: zäme ässe. We d Familie a eim Tisch gsässe isch u d Mama grüemt het, wi guet si wider kochet heigi, so isch für sie d Wält ir Ornig gsy.

Ja, d Erna isch e dankbara Mänsch gsy. Dankbar für ihri doch bis zum Schluss rächt gueti Gsundheit. Dankbar, dass si ihri Chind ohni Schwirigkeite grossbracht het. Dankbar, dass alli ging gäre sy heimcho. Dankbar, dass si dür ds Vermiete vor Feriewohnig Fründschafti i all Himmelsrichtige het chönne schliesse. Dankbar für Bsuech – vo Nichte, Nachbure u so wyter.

U das, obwohl o si i ihrem Läbe Grund het gha zum Chlage. D Erna het gwüsst, was es heisst, loszlah. Das isch mit em Tod vom Vater anno dazumal nid fertig gsy. Nei, o ihra Sohn Reto het si vil z früei müesse härgäh – als junga Maa. U wo Walter ihra vor 23 Jahr isch vorusgange, isch das o schwer gsy für si.

Aber d Erna het sich ging wider ufgrapplet. Het ging wider Chraft u Muet gfunde, wyterzmache u für ihri Familie da z sy.

Di letscht Zyt
Gsundheitlich het d Erna eigentlich ds ganz Läbe e gueti Konstitution ghabe. Ersch i de letschte Jahre si ihri Bei altershalber schwecher worde u so het si irgendwend o d Gaffistube ir Pfyffenegg müesse la sy. Meh u meh isch es gfährlich worde, dass si ghit. Aber dank dr grosse Unterstützig ir Pfleg vom Hanni, ihrer Stellverträtig Hedy u i de letschte drü Monet zuesätzlich vor Margarethe u vor allem och, wil Fridel, d Irene u d Livia mit im Hus gwohnt hei, het d Mama ihres gliebta Baumerhus nid müesse verlah. Si hets bis zletscht gnosse, uf em Balkon z sitze u sich der Ussicht uf ds Oldehore z erfröie.

No am Mittwuch vor ihrem Tod het d Erna dörfe es Usfährtli uf ds Hore mache und het d Bärgwält vom Saaneland bestuunet – u sie het ono e jedes Güpfi kennt u bim richtige Name gnennt.

Leider hei du tags druf ihri Bei sa wider im Stich gla u d Erna isch sövel hert ghit, dass e komplizierti Operation z Thun isch nötig worde.

D Operation weri zwar guet verlüffe, aber ihra Kreislouf het di ganzi Asträngig nimme möge verchrafte. Sälbscht we d Erna dä operativ Ygriff überläbt hetti, weri si mit allerhöchschter Wahrschynlichkeit bettlägerig worde u blibe. Ufstah weri nimme gange. Scho nume der Gedanke tuet weh. Das Müehsal isch ra Gott sei Dank erspart blibe. Für das si wier dankbar u es git üns Troscht.

Am Samschtig, 29. September am Morge isch d Erna Baumer-Müllener im Bysy vo irne Liebe i aller Rueh, ohni Angscht u ohni z lyde für ging zfride ygschlafe.

Liebi Erna, vile Dank für allz, wo du für dyni Familie und dyner Liebschte gleischtet u gäh hesch. Wier wärde diech i liebevoller Erinnerig bhalte! Bhüet di Gott, Erna.

D TRUURFAMILIE


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