Mit der Bitte um lokalpolitisches Engagement

  06.11.2018 Saanen

In diesem Jahr wurden 51 Jugendlichen der Gemeinde Saanen die Rechte und Pflichten eines Schweizer Bürgers übertragen. Im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens an der diesjährigen Jungbürgerfeier am vergangenen Freitag stellten die Saaner Gemeinderäte den 29 anwesenden Jungbürgern ihr Tagesgeschäft und die Aufgaben der einzelnen Ressorts vor.

JENNY STERCHI
«Man merkt die geburtenschwachen Jahrgänge mehr und mehr», sagte Rolf Marti, Fachleiter Stab der Gemeinde Saanen, bevor er die 29 Jungbürgerinnen und Jungbürger am Freitagabend im Saal des Hotels Landhaus Saanen offiziell begrüsste. Eigentlich seien es laut Marti 51 Jugendliche in der Gemeinde Saanen, die in diesem Jahr ihr 18. Lebensjahr vollendeten. Im Vergleich dazu sei die Zahl der Jungbürgerinnen und Jungbürger vor rund zehn Jahren mit etwa 150 noch dreimal so hoch wie heute gewesen, wusste Rolf Marti am Rande des Anlasses zu berichten.

Während sich ein paar der geladenen Jugendlichen für diesen Abend abgemeldet hätten, habe er von einigen gar keine Rückmeldung erhalten. Es sei schwer einzuschätzen, welchen Stellenwert die Jungbürgerfeier bei den jungen Menschen heute einnehme.

Gemeinsame Vorbereitung
Die Gestaltung des Abends hatte ein OK bestehend aus Jungbürgern und Gemeindeverantwortlichen geplant und organisiert. Von der Apéro-Auswahl über die Menüplanung bis hin zur Unterhaltung durften die Jugendlichen ihre Wünsche einbringen. Und so wurde es ein kulinarisch ansprechender Abend, der mit einem kleinen Wissenstest rund um die Gemeinde Saanen und deren Jungbürger endete. Dabei waren nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die anwesenden Gemeindevertreter gefordert. Auch sie kamen nicht fehlerfrei durch den Fragebogen, wurden allerdings bei der Preisverteilung aus der Wertung genommen.

Aufgaben der Gemeinderäte
Es sei ihr Ziel, das Interesse der Jungbürgerinnen und Jungbürger an Gemeindeentscheidungen und lokalpolitischen Diskussionen zu wecken, betonte Gemeindepräsident Toni von Grünigen in seiner kurzen Ansprache. Diese Zielstellung unterstrichen die Gemeinderäte Peter Brand, Emanuel Raaflaub und Walter Heer, als sie ihre Aufgabenfelder kurz erläuterten. Auch Gemeinderätin Vreni Müllener und Hans Peter Schwenter als sechstes anwesendes Gemeinderatsmitglied motivierten die jungen Leute, sich für die Belange der Gemeinde einzusetzen und die Möglichkeit zu nutzen, die Meinung frei äussern zu dürfen.

Die drei übrigen Gemeinderäte Therese Mösching, Thomas Frei und Philipp Bigler liessen sich für diesen Abend aufgrund anderer Verpflichtungen entschuldigen.

Auch Louis Lanz, Präsident der Gemeindeversammlung, ermutigte die anwesenden Jungbürgerinnen und Jungbürger an den Gemeindeversammlungen teilzunehmen und sich dort für ihre Anliegen einzusetzen. Thomas Frutschi als Leiter der Abteilungen Baupolizei, Raumplanung und Infrastruktur, sowie Markus Iseli, stellvertretender Verwaltungsdirektor, zeigten schliesslich an Beispielen aus der Praxis, wie Gemeinderatsentscheide umgesetzt werden.

Die Überlegung, dass die Jugendlichen an einem Freitagabend vermutlich noch in den Ausgang wollten und das Dokument verloren gehen könnte, habe zum Entscheid geführt, die Bürgerbriefe per Post zu versenden. Mit diesen Worten verabschiedete Rolf Marti die Jugendlichen am Schluss der diesjährigen Jungbürgerfeier.


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