Wegweisende Rumänienreise

  23.11.2018 Saanen, Vereine

Am vergangenen Sonntagabend fand im Hotel Landhaus die 12. Mitgliederversammlung des Vereins Vepass statt. Im Zentrum stand dabei die Reise nach Rumänien, welche den Vorstandsmitgliedern einen Überblick über den aktuellen Stand der Situation und die anstehenden Projekte verschaffte.

GUIDO REICHENBACH
Präsident Fabian Jaggi begrüsste die anwesenden Mitglieder im kleinen Saal im Hotel Landhaus zur jährlichen Hauptversammlung des Vereins Partnerschaft Siebenbürgen-Saanenland und präsentierte den Jahresbericht. Kassier Matthias Ludi verkündete anschliessend das Jahresbudget. Dabei stellte sich heraus, dass der Verein auch im kommenden Jahr aufgrund von Spenden und Mitgliederbeiträgen über genügend finanzielle Mittel verfügt, um die Orte Szentimre und Sepröd in Rumänien zu unterstützen. Der Vorstand wurde einstimmig bestätigt, wie auch die Höhe der Mitgliederbeiträge, die somit unverändert bleiben.

Rumänienreise als Orientierung
Sekretärin Ruth Schmid las den Vereinsmitgliedern den Bericht der diesjährigen Rumänienreise vor. Vom 2. bis 4. November besuchten die Vorstandsmitglieder um Präsident Fabian Jaggi, Vizepräsident Raoul Sigl, Kassier Matthias Ludi und Sekretärin Ruth Schmid ihren Partnerverein im Dorf Szentimre. Die politische Gemeinde, zu welcher auch das Dorf Sepröd gehört, erhält seit vielen Jahren Unterstützung von Vepass. Ziel der Reise war es, sich vor Ort ein Bild zu machen und die bereits umgesetzten Projekte anzuschauen. Darunter befindet sich unter anderem das «Haus der Begegnung», welches mittlerweile einen wesentlichen Beitrag zum Zusammenleben in der Gemeinde leistet. Auch die einst mit Hilfe von Vepass eingeführte Krankenpflege funktioniere nach wie vor bestens, erklärte der Präsident. Der Aufenthalt in Osteuropa zeigte den Saanern, dass sich eine Investition in den Partnerverein nach wie vor lohnt.

«Initiative ist vorhanden»
Der Verein ist auf die örtliche Unterstützung in Rumänien angewiesen. Vepass funktioniert unter dem Motto «Hilfe zur Selbsthilfe». Deshalb wurden die rumänischen Vertreter angehalten, selbst die Initiative für neue Projekte zu ergreifen. «Der Besuch in Rumänien zeigte: Initiative ist vorhanden», so Fabian Jaggi. So trugen die Rumänen den Anwesenden ihre Ideen vor. Konkret ging es dabei um kleinere und grösser Projekte, die ohne finanzielle Unterstützung nicht realisiert werden können. Das Ziel seitens Vepass ist es nun, ausgewählte Ideen mittels Mikrokrediten zu tragen. Die künftigen Projekte werden generell kleiner dimensioniert und somit schneller wie auch kurzfristiger realisierbar sein.

Umbruchphase
Die Partnergemeinde in Rumänien erhielt einen neuen Pfarrer, da dessen Vorgänger, Szabolcs Kovacs, aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen musste. Sein Nachfolger müsse nun erst das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen, so Jaggi. Der zurückgetretene Pfarrer setzte sich stark für die Bevölkerung ein. Nebst dem Bereich der Seelsorge war er auch für die Wartung der Abwasseranlage und Dienstleistungen in weiteren Bereichen besorgt. Einige Projekte, in welchen er involviert war, kamen zum Stillstand. Kovacs war lange damit beschäftigt, einen Projektleiter für das Vorhaben der Realisierung einer Obstverarbeitungszentrale in Szentimre zu finden. Die Suche blieb jedoch erfolglos und der Vorstand von Vepass sowie seines Partnervereins musste sich eingestehen, dass ein Projekt in dieser Grösse so nicht realisierbar sei.

Unter Traktandum Mutationen wurde verkündet, dass in den letzten beiden Jahren einige Mitglieder aus dem Verein ausgetreten sind. Es gestalte sich als schwierig, neue und jüngere Mitglieder zu finden, sagte Fabian Jaggi. Der Verein sei künftig auch auf neue Gesichter angewiesen, damit die Projekte weiterhin unterstützt werden können.

Konkrete Ziele
Damit die Tätigkeiten des Vereins einen höheren Bekanntheitsgrad erreichen, plant Vepass in nächster Zeit erneut eine Rumänienreise. Neben den Mitgliedern sollen auch andere Personen die Möglichkeit haben, mit von der Partie zu sein. Weiter erhofft sich Fabian Jaggi, dass auch jüngere Mitglieder teilnehmen werden und den Verein Partnerschaft Siebenbürgen-Saanenland kennenlernen und dieser somit auch in Zukunft bestehen könne. Weitere Schritte sind die Einführung des Mikrokreditsystems sowie die Unterstützung der bestehenden Mosterei. Bei Letzterem geht es um die Anschaffung neuer Maschinen, welche die Arbeit der Betreiberinnen erleichtern würde. Dies sei gerade bei hohen Ernteerträgen wie 2018 von hoher Wichtigkeit, erklärte Ruth Schmid.

Die unterschiedlichen Ideen seitens des Partnervereins könnten zu einem noch nachhaltigeren Zusammenleben innerhalb der beiden Dörfer in Rumänien führen. Die Eröffnung eines Coiffeursalons, Ausbildungen für die korrekte Obstbaumpflege, Zitherunterricht, ein Mahlzeitendienst für Bedürftige und die Realisierung einer Dinkelmühle sind einige Beispiele dieser Projektideen. Der Verein Vepass wird sich in nächster Zeit mit der Entscheidung befassen, welche Projekte neben den bereits bestehenden den Zuspruch erhalten und gefördert werden. Dabei werden Innovationen, die der Allgemeinheit dienen, bevorzugt.


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