Gondelbahn Eggli: Aktienkapitalerhöhung von sechs Millionen Franken

  28.12.2018 Gstaad

Die Neubauten Gondelbahn Eggli sowie Berghaus Eggli schreiten mit grossen Schritten voran. Es ist geplant, dass die Bahn im Verlauf des nächsten Jahres und das Berghaus bis 2020 erneuert werden, sofern die Finanzierung steht. Für die Realisation lanciert die BDG (Bergbahnen Destination Gstaad) eine Aktienkapitalerhöhung von 6 Mio. Franken.

BLANCA BURRI
Die Überbauungsordnung wurde im vergangenen Sommer genehmigt, die Baubewilligung für den Ersatz der Gondelbahn folgte im Herbst. Vor kurzem erhielt die BDG nun auch die Baubewilligung für das Berghaus. «Es geht in grossen Schritten vorwärts. Wir planen, 2019 mit der Realisation zu beginnen», sagt der engagierte BDG-Verwaltungsratspräsident Heinz Brand.

Vorarbeiten bereits ausgeführt
Für die Linienführung der Gondelbahn braucht es eine breitere Schneise durch den Wald. Diese Rodungen wurden in den letzten Wochen bereits erledigt, damit alle Auflagen eingehalten werden können. «Rodungen dürfen nur während einer bestimmten Zeit erfolgen, wenn die Vögel nicht brüten», erklärt der ehemalige Gemeinderat.

Baubeginn im Frühling
Im Januar muss die Bestellung der Porsche-Gondelbahn ausgelöst werden. Geht alles nach Plan, wird im Frühling mit dem Ersatzbau der Bahn begonnen. Sie soll bereits im Dezember 2019 eingeweiht werden.

Club de Luge im Berghaus
Bei der Sanierung der BDG 2016 sicherte der neu gegründete Club de Luge acht Millionen Schweizer Franken zu. Der Deal lautete, dass dieses Geld für den Neubau der Gondelbahn Eggli verwendet wird und die Investoren im Gegenzug im Berghaus Eggli einen Privatclub im Stockwerkeigentum à la Eagle Club auf dem Wasserngrat oder Gstaad Yacht Club einrichten können. Um diese Pläne umzusetzten, weicht das Berghaus Eggli nächstes Jahr einem Neubau.

Neubau statt Renovation
Das beliebte Bergrestaurant im Chaletstil stammt aus den 1960er-Jahren. Durch die neue Nutzung von zwei Partnern und der alten Bausubstanz wird es einem Neubau weichen. «Eine Renovation wäre zu kompliziert und aufwendig», begründet Brand. Der Neubau wird etwas grösser als der bisherige Bau. Er kommt aber am alten Standort zu stehen. Äusserlich wird er im Chaletstil mit ortstypischen Treppen gebaut.

Im Parterre wird das öffentliche Restaurant mit gleich vielen Plätzen wie bisher sowie die Terrasse zu stehen kommen. «Obwohl der öffentliche und private Teil unter einem Dach sind, trennen wir die Räumlichkeiten voneinander», hält der alt Bäckermeister fest. Wie das neue Restaurant aussehen wird, ist noch offen. «Das wird in den nächsten Monaten ausgearbeitet», sagt er. Sicher ist, dass es eine moderne Küche gibt, in der die Arbeitsabläufe verbessert werden. Die Toilettenanlagen und die Lagerräumlichkeiten werden wie bisher im Untergeschoss untergebracht. Das Berghausprojekt ist komplex, weshalb eine Bauzeit von zwei Jahren vorgesehen ist.

Ohne Private ginge es nicht
Heinz Brand betont, dass die Neubauprojekte Saanersloch und Eggli ohne die Unterstützung von namhaften privaten Investoren nicht realisierbar wären. «Sie stehen zu unserer Region. Ihnen liegt deren Entwicklung am Herzen.» Beim aktuellen Projekt geht das Engagement weiter als erhofft: «Der Club de Luge zeigt sich bei der Beteiligung an den Baukosten des Berghausneubaus als sehr fair und übernimmt im Verhältnis den grösseren Teil, sodass die finanzielle Belastung für die BDG in einem erträglichen Mass bleibt.»

Neue Talstation
Die Administration der BDG ist bisher auf verschiedene Orte verteilt. Ein Teil befindet sich im Haus des Gastes an der Promenade Gstaad, ein anderer in der Talstation Eggli. Deshalb ist in der neuen Talstation ein zentraler Bürokomplex eingeplant. Mit dem neuen Standort kann das dynamische Unternehmen optimal geführt werden, ist sich Brand sicher.

Die Talstation wird also komplett abgerissen und von Grund neu aufgebaut. «Bei allen Bahnneubauten müssen heutzutage auch die Stationen ersetzt werden», weiss Brand. Die Anforderungen hätten sich in den letzten Jahren dermassen geändert, dass man nicht darum herumkomme. Der Ersatzbau wird also allen aktuellen Sicherheitsauflagen und den technischen Anforderungen der neuen Bahn genügen. Auch die Barrierenfreiheit ist gewährleistet.

Aktienkapitalerhöhung von 6 Mio. Franken
Die beiden Neubauprojekte am Eggli kosten insgesamt 18 Millionen Franken. 14,75 Millionen Franken sind für die Bahn und den Verwaltungskomplex vorgesehen, 3,25 Millionen Franken für das Berghaus. Damit diese gestemmt werden können, muss die von der Generalversammlung 2016 genehmigte Aktienkapitalerhöhung von total 6 Millionen Franken nun vollzogen werden. «2,4 Millionen Franken sind bereits zugesichert», freut sich Brand. Ein Teil dieses Kapitals stammt vom Baugewerbe, welche Arbeit erhalten haben. «Die Unternehmen müssen 5 % der Bausumme in Form von Aktien akzeptieren», erklärt Brand. Das habe sich auch bei anderen Projekten wie dem Neubau Sportzentrum oder Saanersloch bewährt. «Dadurch identifizieren sich die Gewerbetreibenden mit der Region.» Andererseits achte die BDG als Auftraggeber darauf, möglichst viele einheimische Unternehmen zu berücksichtigen. Brand ist zuversichtlich, dass in den nächsten Monaten auch die restlichen 3,6 Millionen Franken gezeichnet werden. Obwohl die öffentliche Hand Bezugsrechte hätte, geht er davon aus, dass die Aktien von Privaten gezeichnet werden. «Wir haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir unsere Versprechungen halten, deshalb hoffen wir nun darauf, dass wir das Vertrauen in unsere Unternehmung stärken konnten und neue und alte Geldgeber finden.»

«Wir sind besser geworden»
«Im Vergleich zu anderen Skidestinationen hat die BDG noch Luft nach oben», sagt Brand. «Aber wir sind auf gutem Weg.» Und was fast noch wichtiger sei: «Gstaad wird wieder als Skidestination oder Skiwelt wahrgenommen.» Der Berner Oberländer Aboverbund Top4, die Sanierung und Restrukturierung aber auch die hervorragende Arbeit von Gstaad Marketing habe dazu beigetragen, meint er. «Nun müssen wir die Augen offen halten und weiter diesen Kurs verfolgen. Mit dem super Team, das hinter uns steht, gelingt uns das.»


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