Showdown in Gstaad

  21.12.2018 Gstaad, Kultur

Produzent Michael Steiger sowie Regisseur Denis Rabaglia waren Anfang Woche zur Vorpremiere von «Ein geliebter Feind» in Gstaad.

BLANCA BURRI
Es ist noch kein Jahr her, als sich die Filmcrew auf dem Perron des Bahnhofes Gstaad breit machte und einige Szenen von «Ein geliebter Feind» abdrehte. Dasselbe gilt für das Gstaad Palace und das Romantikhotel Hornberg. Der Film wurde bereits auf der Piazza Grande in Locarno und in Italien gezeigt, jetzt ist Kinostart in der Schweiz. Für die Vorpremiere haben sich die Verantwortlichen nicht für das grosse Zürich, sondern für Gstaad entschieden. Sie war gut besucht, der Film ist einzigartig und absolut sehenswert.

Skurril, herzerwärmend und schön
Die Bildsprache ist warm, die Sprache ausgewählt und die Schauspieler sind sehr gut. Allen voran Diego Abatantuono, der Professor Enzo Stefanelli charismatisch sowie glaubwürdig nachempfindet und seine Qualität während des gesamten Films hält. Während der Hauptteil des Films in Süditalien spielt, geht es für eine entscheidende Szene nach Gstaad. Die Protagonisten reisen mit dem Zug an und halten sich im Gstaad Palace sowie in einem teuer wirkenden Chalet auf, wo nicht ganz koschere Geschäfte gemacht werden.

Doch beginnen wir mit dem Anfang: In einer Regennacht rettet Professor Enzo Stefanelli zufällig einem jungen Mafia-Killer das Leben. Als Dank verspricht der Killer, einen Feind des Professors zu töten. Gegen dessen Willen macht er sich auf die Suche nach einem potenziellen Feind in seinem Umfeld und bringt das bisher geordnete Leben des Professors durcheinander. Nach anfänglicher Skepsis beschliesst Enzo, seine Augen gegenüber seinem Leben und den Menschen, die ihn umgeben, zu öffnen. Was er sieht, erstaunt und erschüttert ihn zutiefst.

In Gstaad plant er mit dem Mafia-Killer, wie er mit seinem Umfeld umgehen will, wie er die Ungerechtigkeiten ausmerzen und bereinigen kann. Die Lösungen sind wohldurchdacht und kreativ. Jeder bekommt, was er verdient.

In Gstaad willkommen
Das Projekt «Ein geliebter Feind» hat Regisseur Denis Rabaglia und den Produzenten Michael Steiger während sechs Jahren begleitet. Die vielen positiven Kritiken in Locarno stellen das gesamte Filmteam auf. Einen besonderen Stellenwert gesteht Michael Steiger Gstaad zu: «Ich habe grosse Freude, dass der grosse Showdown des Films in Gstaad stattfindet.» Viele lokale Partner hätten dazu beigetragen, dass die Umsetzung schnell und unkompliziert vonstatten gegangen sei.

Natürlicher Schnee, kein Special Effect
Ein Erlebnis war für Denis Rabaglia besonders speziell: Vorgängig zum Dreh weilte er mehrere Wochen in Gstaad, um die Drehorte zu evaluieren. Mit der MOB und dem Gstaad Palace war alles schnell unter Dach und Fach. Es fehlte aber noch immer ein freistehendes Chalet. Wichtig war, dass man im Chalet eine Jet-Set-Party feiern konnte und dass die Protagonisten etwa 200 bis 300 Meter entfernt die Szene beobachten konnten. Er besuchte so viele Locations, dass ihm der Kopf drehte und er nicht mehr wusste, welches Chalet wo stand. Er reiste, ohne einen geeigneten Standort gefunden zu haben, ab und suchte zu Hause per Internet. Erst dann stiess er auf das Romantikhotel Hornberg in Saanenmöser, das ihm geeignet erschien. Die Verträge waren schnell gemacht. In der Drehnacht schliesslich begann es zu schneien und so ist auf den Nachtbildern wunderbares Schneetreiben zu sehen. «Von meinen Berufskollegen erhielt ich für diesen Special Effect viele Komplimente», meinte er und fügt lachend an: «Dabei war das einfach die Natur.»

Internationales Interesse
Inzwischen wurden die Rechte für den Film international verkauft und sogar ein Vertrag mit einer Fluggesellschaft abgeschlossen. Michael Steiger hofft, dass Gstaad dadurch auf der ganzen Welt gesehen und wahrgenommen wird. «Aus unserer Sicht hat es der Film verdient, aber auch Gstaad,das auf der Leinwand authentisch wirkt.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote