Pro Natura hat das Glühwürmchen zum Tier des Jahres erkoren. Das Glühwürmchen ist aber eigentlich gar kein Wurm, sondern ein Käfer.

Das unscheinbare und vielen Leuten nicht bekannte Glühwürmchen gehört zur Familie der Leuchtkäfer und kommt in unserer Region in drei verschiedenen Arten vor: der kleine und der grosse Leuchtkäfer sowie der Kurzflügel-Leuchtkäfer, wobei Ersterer bei uns am häufigsten vorkommt. Glühwürmchen werden auch Johannis-Würmchen genannt, da sie um die sogenannte Johannisnacht vom 23.auf den 24.Juni am häufigsten zu beobachten sind. Ihr Erscheinen dauert von Ende Mai bis Anfang September.

Zu dieser Zeit findet man sie nach dem Eindunkeln hauptsächlich an Waldrändern, in grösseren Gärten und Parkanlagen, insofern dort nicht zuviel Beleuchtung vorhanden ist. Denn starke Lichtquellen meiden sie, da dies die Partnersuche beeinträchtigt, weil das grünleuchtende Hinterteil der paarungswilligen Weibchen von den umherschwirrenden Männchen schlecht auffindbar wird.

Durch intensive und jahrelange Forschungsarbeiten weiss man heute, wie die grünlich-schimmernde Lichterzeugung – die sogenannte Biolumineszenz – erzeugt werden kann. Diese entsteht durch die Zersetzung von kompliziert gebauter Carbonsäure, genannt Luciferin. Es wird vermutet, dass dieses Leuchten ausschliesslich der Partnersuche dient.

Schnecken als Hauptnahrung
Bei den Glühwürmchen können nur die Männchen fliegen, die Weibchen sind mehr als Wurm ausgebildet (siehe Bild). Bis ein Glühwürmchen fortpflanzungsfähig ist, dauert es ca. drei Jahre, die es als Larve und mit Fressen verbringt. Seine Hauptnahrung besteht aus Schnecken jeder Art, welche sie mit einem Giftbiss töten können. Während seinem «leuchtenden» Lebensabschnitt, der nur von kurzer Dauer ist, frisst es nichts mehr, sondern zehrt von seinen Fettreserven. Kurz nach der Paarung verglüht das «Liebeslicht» und das Glühwürmchen, eben auch als Leuchtkäfer bekannt, stirbt. BERT INÄBNIT