Eine Zukunftsidee für das Tennis Open Gstaad?

  18.01.2019 Leserbriefe

Viele Tennisfans verfolgten Anfang Januar am TV spannende Spiele beim Hopman Cup in Perth, Australien. Dank Schweizer Beteiligung mit Belinda Bencic und Roger Federer steigerte sich die Spannung bis ins Finale, wo sich die beiden beim letzten Ballwechsel den Sieg sicherten (siehe unter: www.hopmancup.com). Es geht mir hier nicht um das grandiose Finale, sondern um die Erfahrung mit einer besonderen Art von Tennisturnieren. Der Hopman Cup zeigte eine emotionale Seite des Tennis. Für einmal sind nicht ATP-Punkte mit hohem Preisgeld im Vordergrund; hier spielen Frauen und Männer gleichberechtigt in Zweierteams – im Einzelspiel und im Mixed-Doppel. Sie vertreten ihre Herkunftsländer und haben Spass, verbunden mit einem Prestigegewinn. Der Modus führt zudem zu Spannung bis zuletzt in fast jedem Spiel. Und nun eine spontane Idee für Gstaad. Das Turnier ist seit 100 Jahren eine grosse Tradition im Herren-Tennis. Weltspitzenspieler wie Roy Emerson haben hier gespielt und gewonnen. Eine grossartige Leistung der Organisatoren über all die Jahrzehnte. Es lässt sich aber nicht wegdiskutieren, dass Entwicklungen im Gange sind, die für die kleinen Turniere wie die ATP World Tour 250 (u.a. Gstaad) anspruchsvoll werden. Die besten Spieler streben die Teilnahme an den höher dotierten Turnieren an. In einer Zeit des Rekordstrebens bleiben die Kleineren irgendwann auf der Strecke. Tennis kann aber in einer geeigneten Form unterhaltsam und attraktiv sein, insbesondere wenn es gelingt, das weibliche und das männliche Geschlecht zusammen in Aktion zu sehen – eigentlich in der heutigen Zeit fast eine Selbstverständlichkeit! Ein unabhängiges Damenturnier voranzustellen, kann wohl nicht die Lösung sein. Gstaad hat damit bereits Schiffbruch erlitten.

Also, warum nicht den Hopman Cup, dessen Austragung wegen Terminkollision mit einem geänderten ATP Cup bereits 2020 in Frage gestellt ist, nach Gstaad bringen? So einfach geht das wahrscheinlich nicht. Doch warum nicht einen Roger Federer Cup in Gstaad lancieren? Eine Ländervertretung mit jeweiligen Spitzen-Spielern/innen aus der ganzen Welt – möglichst mit der besten Schweizer Beteiligung – hätte gewiss sehr positive Auswirkungen für die Tourismusdestination Gstaad.

Mir ist bekannt, dass die Turnierverantwortlichen sich mit den nicht einfachen Rahmenbedingungen intensiv befassen und alles tun, um das Turnier mit einem guten Spielerfeld attraktiv zu gestalten. Sie machen sich vertiefte Gedanken über die Zukunft des Gstaader Tennisturniers und prüfen jede erdenkliche Entwicklungsmöglichkeit. In diesem Sinne und aus einer spontanen Erfahrung kommt hier ein kleiner Beitrag für eine mögliche Zukunftsidee.

HANS WANNER, SAANENMÖSER


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