Rellerli: Projekt nimmt Form an

  29.01.2019 Gstaad

Gestern Montag, 28. Januar 2019, hat das Tourismusbüro Gstaad über 60 private Besitzer von Grundstücken auf dem Rellerli an einer Veranstaltung über das Entwicklungsprojekt für diesen Berg informiert, nachdem die Anlagen am 6. Januar stillgelegt wurden. Wie mit der Gemeinde vereinbart, haben diese nach Auslaufen der Konzession, deren Erneuerung finanziell nicht tragbar war, ihren Betrieb eingestellt.

Im Hinblick auf den geplanten Rückbau hat Gstaad Saanenland Tourismus bereits im April 2018 eine Arbeitsgruppe einberufen, zusammengesetzt aus Vertretern der Bergbahnen Destination Gstaad (BDG), der Gemeinde Saanen, von Gstaad Saanenland Tourismus und der Mountain View AG. Sie sollte Optionen prüfen, um Naturliebhabern nach Auslaufen der Konzession und nach dem Rückbau der Anlagen einen optimalen Zugang zum Rellerli zu ermöglichen, gemäss den Anforderungen von Kanton und Gemeinde sowie dem von der Bevölkerung im Jahr 2015 genehmigten Restrukturierungsplan.

Sommer- und Winterangebote

Zur Arbeitsgruppe sind kürzlich auch Vertreter des Vereins «Freunde des Rellerli» gestossen, um gemeinsam zu überlegen, welche Entwicklung unter Berücksichtigung des Standorts und der Natur denkbar wäre, um Sommer und Winter einen respektvollen Umgang mit dem Berg zu fördern (der «Anzeiger von Saanen» hat berichtet). Das gestern vorgestellte Projekt umfasst eine Reihe von Vorhaben:
– einen Panoramaweg für Sommer 2019 oder 2020 mit einer von zwölf Stelen gesäumten Route, die dem Publikum die aussergewöhnlichen Aussichtspunkte dieser Region auf eine andere, bereichernde Art näherbringt
– die Schaffung von mehreren markierten Ski- und Schneeschuh-Wanderrouten sowie Wanderwegen, um ab Winter 2019/2020 einen optimalen Zugang zum Berg sicherzustellen
– eine Buvette auf dem Gipfel des Hugeligrats (siehe Bild im Anhang)
– die Erneuerung des aktuellen, in den Hang eingelassenen Picknickplatzes
– Mountainbike- und E-Bike-Strecken mit Ladestation
– einen Start- und Informationspunkt für all diese Routen im Dorfkern von Schönried für Touristen und Einheimische, die das Rellerli geniessen möchten
– die Entwicklung von Teststrecken für die Wintersaison 2018/2019
Die von den zukünftigen Installationen betroffenen Grundbesitzer haben die Ausführungen mehrheitlich positiv aufgenommen, und das Tourismusbüro freut sich, die neuen, leichten Einrichtungen so rasch wie möglich realisieren zu können.

Der Präsident von Gstaad Saanenland Tourismus, David Matti: «Im Hinblick auf die Schliessung der Anlagen haben wir mögliche Optionen geprüft und ein auf die nachhaltige Entwicklung der Alpenwelt spezialisiertes Unternehmen beauftragt, um das regionale Tourismusangebot zu erweitern und möglichst vielen Menschen rund ums Jahr unter den bestmöglichen Bedingungen einen Zugang zum Rellerli zu gewährleisten. Dank der finanziellen Unterstützung von Herrn Bertarelli ist die Realisierung dieses Projekts für die lokale Bevölkerung kostenlos.»

Laut Toni von Grünigen, Gemeindepräsident von Saanen, «tragen die geplanten Massnahmen dazu bei, dass das Rellerli auch zukünftig das Angebot in der Region bereichern wird. Mit dem ausgebauten Panoramaweg im Sommer und den Wintersportangeboten bietet das Rellerli den Liebhabern dieser Aktivitäten etwas Besonderes. Das Interesse an solchen Angeboten erfreut sich wachsender Nachfrage. Besucher und Einheimische, Sportler und Geniesser haben zukünftig eine neue Möglichkeit, sich im Saanenland zu betätigen.»

Heinz Welten, Präsident des «Vereins Freunde des Rellerli», meint: «Am Ende dieser Informationsveranstaltung herrscht ein Gefühl der allgemeinen Erleichterung, weil zahlreiche Missverständnisse ausgeräumt werden konnten. Wir sind glücklich darüber, dass sich alle Parteien über die Notwendigkeit der Zusammenarbeit für die Zukunft des Rellerli unter der Leitung unseres Tourismusbüros einig sind. Unsere Studie für eine neue Gondelbahn ist derzeit im Gange.»

Heinz Brand, Präsident der BDG, sagt: «Ich freue mich, dass das Engagement dieser Arbeitsgruppe zu einem Plan geführt hat, der für alle Einwohner der Region und alle Besucher des Saanenlandes positive Auswirkungen hat», und er bedankt sich erneut «bei allen privaten Partnern, einschliesslich Herrn Bertarelli, der es ermöglicht hat, die BDG zu retten.»

Ernesto Bertarelli seinerseits betont: «Der positive Ausgang dieser konstruktiven Sitzung bestärkt mich in meiner Ansicht, dass die lokale Bevölkerung durchaus individuelle Interessen zum Wohle der Allgemeinheit beiseite legen kann.» Er erklärt zudem: «Ich freue mich, zur Rettung der Bergbahnen in der Region Saanen einen Beitrag leisten zu können und gratuliere dem Tourismusbüro und all denen, die sich für die Entwicklung dieses neuen Projekts für das Rellerli eingesetzt haben. Einen Berg der Natur zurückzugeben und gleichzeitig einen Zugang zu gewähren, der die Schönheit der Region respektiert, ist eine gute Sache, die dem Tourismus in der Region neue Perspektiven eröffnet.»


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