Tödliche Lawinen

  22.01.2019 Tourismus, Wintersport, Pays-d'Enhaut

Oberhalb von Château-d\\'Oex riss am Samstag eine Lawine drei französische Skitourengänger mit. Einer von ihnen verstarb. Auch im freiburgischen Charmey kam es am Wochenende zu einem tödlichen Lawinenunfall.

Eine Gruppe von sieben französischen Skitourengängern war am Samstag unterwegs zum Vanil Carré oberhalb von Château-d\\'Oex. Gegen 13 Uhr waren sie auf dem Grat auf über 2000 Höhenmetern unterwegs. Da löste sich eine Lawine und riss drei der Tourengänger auf der Waadtländer Seite des Gipfels rund 500 Meter weit mit in die Tiefe. Ob eine Wechte oder eine Schneeverwehung abbrach und wie genau sich der Unfall ereignete, ist noch Gegenstand von genauen Abklärungen.

Einer der drei Verschütteten konnte sich selber aus den Schneemassen befreien. Er machte sich sofort daran, seine Kameraden zu suchen. Die Rega war alsbald mit zwei Helikoptern vor Ort. Dank Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) konnte ein zweiter Verschütteter rasch gefunden werden. Der Unglücksort wurde jedoch als so gefährlich eingeschätzt, dass die Rega nicht landen und auch keinen Notarzt oder Suchtrupps mit Hunden absetzen konnte. Also wurden die zwei Verschütteten durch einen Rettungsspezialisten vom secours alpin romand (SARO) an einem Seil hochgezogen und zu einer nahe gelegenen Alphütte geflogen. Von dort aus gelangten sie dann zur Kontrolle ins Spital. Ein dritter Veschütteter wurde etwas später ebenfalls noch lebend geborgen und mit dem Seil hochgezogen. Jedoch verstarb er später im Spital.

Weil die Lage so heikel war, hatte die Rega zwei Helikopter im Einsatz, einen vom Stützpunkt Lausanne und einen vom Stützpunkt Zweisimmen. Einer von ihnen beobachtete im Wechsel stets die Gefahrensituation. Ein dritter Helikopter von Swiss Helicopter Gruyères war ebenfalls vor Ort, um die Rega bei dieser Rettungsaktion zu unterstützen.

Weitere Lawinen bei Charmey
Während der Rettungseinsatz beim Vanil Carré noch in vollem Gange war, ging gegen 14 Uhr in den benachbarten Freiburger Voralpen eine weitere Lawine ab. Oberhalb vom Charmey im Gebiet des Gros Mont wurden an einer Stelle namens «La Rupa» ebenfalls drei Tourengänger verschüttet. Ein 55-Jähriger kam dabei ums Leben. Zwei weitere Personen konnten leicht verletzt von den Hilfskräften der Rega geborgen werden. Die Lawine sei um 14 Uhr von einer Gruppe von 14 Personen ausgelöst worden, schreibt die Freiburger Kantonspolizei. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet.

Eine weitere Lawine im Gebiet bei Charmey verschüttete am Wochenende eine Person. Laut Kantonspolizei konnte diese sich jedoch selber befreien und aus eigener Kraft heil ins Tal hinuntergelangen. Die Freiburger Kantonspolizei weist darauf hin, dass das Lawinenrisiko in der Gegend weiterhin hoch ist, und bittet alle Tourengänger, die Lawinenbulletins genau zu studieren und ihre Routen entsprechend sorgfältig zu planen.

SABINE REBER/PD

 


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