Ideenreichtum und Siegeswille an der dritten Snow Battle

  19.02.2019 Schönried

Vier Skischulen der Region kämpften mit vierköpfigen Teams um Ruhm und Ehre an der dritten Ausgabe der Snow Battle in Schönried. Die abenteuerlichen Disziplinen und verschiedene Demoteams unterhielten die zahlreichen Zuschauer prächtig.

JENNY STERCHI
«Wir haben so gelacht», sagte eine Gruppe von Touristen, die eher zufällig Zeuge der dritten Ausgabe der Snow Battle wurde. Belustigt vom Fussballspiel der in luftgefüllten Gummibällen steckenden Wettkämpfer unterstützten sie laut eigenen Angaben jedes der vier Teams lautstark. An der Snow Battle traten in diesem Jahr die Schneesportschulen von Saanenmöser, Schönried, Château-d’Oex und Gstaad gegeneinander an. Die Teams, in denen zwei weibliche und zwei männliche Gladiatoren miteinander kämpften, zeigten vollen Einsatz.

«Snow bubbles» als Spielzeug des Abends
Mit Luft gefüllte, durchsichtige Gummiblasen, in denen die Athleten mit dem Rumpf verschwanden, kamen mehrfach zum Einsatz. Die Beine der Gladiatoren waren frei beweglich, aber die Sicht war deutlich eingeschränkt und das Volumen wurde häufig unterschätzt. Zusammenstösse zwischen den Athleten, die in den sogenannten «snow bubbles» steckten, waren vorprogrammiert und durchaus erwünscht. Entgegen der Vermutung, dass die Gummiblasen den Zusammenstoss dämpften, sagte einer der Wettkämpfer auf Anfrage des Speakers Simon Kunz: «Es chüblet abartig da inne.»

Ein OK-Mitglied hatte die «snow bubbles» im Sommer an einem Anlass und deren Unterhaltungswert entdeckt. Daraufhin entschied sich das OK, dieses Hilfsmittel an der diesjährigen Snow Battle einzusetzen. Es wurden vier solcher Bälle gemietet und in die Schneeschlacht integriert.

Spiele ohne Grenzen
Wer denkt sich sowas aus? Das mag sich das Publikum an der dritten Ausgabe der Snow Battle am Freitagabend gedacht haben. Fussballspielen in «snow bubbles», eine Treppe aus blankem Eis überwinden oder mit Langlaufski eine Wellen-Mulden-Bahn absolvieren, waren nur einige der Disziplinen, in denen sich die Teilnehmenden messen sollten. Am Fusse des Horneggli in Schönried hatte das OK einen Parcours errichtet, der es in sich hatte. Wieder war es die Skischule Saanen-Schönried, welche die Snow Battle veranstaltete. OK-Präsident Mike Haldi erklärte den Aktiven im Vorfeld den Ablauf des Wettkampfes. Neben Speaker Simon Kunz halfen die Kommentare des Wettkampfleiters Thomas Wyssmüller dem Publikum, die Spielrunden zu verstehen. Beide gaben ein traumhaftes Kommentatorenpaar ab.

Im Ninja-Warrior-Parcours mussten die Skilehrer neben Gleitfähigkeit und Sprungkraft auch Balance und Feingefühl beweisen. Jedes Team schickte einen Schneesportlehrer ins Rennen. Auf Snowblades galt es, eine Hürde zu überspringen, über den Schwebebalken zu balancieren, einen Käfig voller Spanngurte zu durchqueren, ohne auch nur einen davon zu berühren, um sich schliesslich mittels Eispickel an einem Baumstamm bis ins Ziel zu hangeln – nichts für schwache Muskeln und Nerven.

Fussball mit Vollkontakt
Aber auch Teamgeist war gefragt. In den Fussballmatches versuchten sich die Skischulteams mit jeweils zwei Spielern wertvolle Punkte zu sichern. Ebenso anstrengend wie für die Aktiven auf dem Spielfeld war es für die Helfer am Rand, Treffer anzuzeigen und die Bälle sowie die Athleten im Spiel zu behalten. Geriet eine «snow bubble» samt Spieler ins Rutschen, war dieser manövrierunfähig und der Einsatz aller Helfer am Spielfeldrand sehr wertvoll.

Einseitige Schneeballschlacht
Bereits traditionellen Charakter hat das Einsammeln der Schneebälle. Das Publikum wurde, wie im letzten Jahr, aufgefordert, die Kessel der Schneesportlehrer mit möglichst vielen Schneebällen zu füllen. Das liessen sich die Zuschauer nicht zweimal sagen und nutzten die drei Minuten mit einer Flut von Schneebällen, die auf die Teams niederging. Am Ende war es die Skischule Château-d’Oex, die sich mit 27 Kilogramm Schnee den Sieg in dieser Spielrunde sicherte.

Reglement genau eingehalten
So unterhaltsam das Treiben auf dem Wettkampfgelände auch anmutete, genossen die Teilnehmer keineswegs Narrenfreiheit. Das mutwillige Ausleeren der Schneeballkessel der gegnerischen Teams durch die Skilehrer vom Alpinzentrum Gstaad und der Skischule Gstaad wurde von den Schiedsrichtern als unfaires Verhalten gewertet und mit der Disqualifikation in dieser Runde geahndet.

Auch in den Parcours drückten die «Offiziellen» kein Auge zu. Für den, der in den Schnee greifen musste, um einen Sturz abzuwenden, war die Spielrunde ebenso zu Ende wie für den Teamkollegen, der das Riesenslalomtor von der falschen Seite her umrundete.

Erneuter Triumph für die Skilehrer aus Schönried
Zwischenzeitig sah es lange nach einem Sieg für die Schneesportlehrer aus Château-d’Oex aus. Lautstark angetrieben von ihren Skischulkollegen glänzten sie beim Fussball und in der Schneeballschlacht.

Mit einer fulminanten Aufholjagd im Teamparcours kämpften sich jedoch die Schneesportlehrer aus Schönried bis in den grossen Final. Dort bezwangen sie im buchstäblich letzten Moment das Team aus Château-d’Oex und kämpften sich auf den eisigen Stufen hinauf zum Sieg.

Weitere Fotos unter http://tinyurl.com/y3sm8mmo
Video: http://tinyurl.com/y4p6adcr

 


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote