Streckenflug für Anfänger

  22.02.2019 Interview

Bei einem Streckenflug sind die Piloten bis zu zehn Stunden unterwegs, da drängen sich ein paar Fragen auf. Thomas Rast und Christian Erne beantworten sie.

BLANCA BURRI

Wie wichtig ist es für eine Flugschule, dass in der Region so gute Flüge wie am XC Contest geflogen werden?
Thomas Rast:
Für meine Flugschule ist dies nicht sehr wichtig. Viel wichtiger ist, dass die Wispile als Thermikberg sehr dankbar ist. Er ist sehr geschützt und somit sehr sicher.

Im Winter ist die Wispile nicht sehr lange offen, wohin gehen Sie?
Thomas Rast:
Ich konnte mich an der Lenk sehr gut einrichten. Die Infrastruktur ist perfekt und die Bahn fährt drei Monate am Stück, deshalb ist das die neue Winterbasis.

Weshalb starten Sie nicht von einem anderen Berg im Saanenland?
Thomas Rast:
Für das Gleitschirmfliegen eignen sich die Wispile und das Rellerli am besten. Weil das Rellerli ganz geschlossen wurde und die Wispile wie erwähnt nicht lange fährt, mussten wir Alternativen suchen.

Ist es egal, in welchem Erdteil man fliegt oder gibt es lokale Unterschiede?
Thomas Rast:
Grundsätzlich ist es ein Unterschied, ob man in den Bergen fliegt oder im Flachland. Aber die Thermik funktioniert überall gleich, ob in Indien, Brasilien oder in der Schweiz.
Christian Erne: Ich mache mir gar keine Gedanken, ich fliege einfach nach dem Gefühl.

Sie haben den Podestflug am gleichen Tag gemacht. Haben Sie sich gesehen?
Christian Erne:
Nur am Start. Während des Fluges eigentlich nicht. Manchmal lagen sehr viele Kilometer zwischen uns. Zudem hat jeder die drei Wendepunkte ein bisschen anders gesetzt und die Berggipfel haben auch die Sicht verdeckt.
Thomas Rast: Am Abend nach einem Contest sehe ich mir die Flüge der Konkurrenten schon an, das ist interessant. Einmal habe ich mit einem Kollegen einen Langstreckenflug gemacht. Wir sind sechs Stunden zusammen geflogen, das war interessant.

Wie erledigt man sein Geschäft, wenn man am Fliegen ist?
Thomas Rast:
Es gibt unterschiedliche Systeme: Urinalkondom oder Windeln.

Christian Erne: Erstaunlicherweise muss ich während der sehr langen Flüge selten aufs Klo.

Wie ist es mit dem Essen in der Luft?
Thomas Rast:
Bei Talquerungen ist es immer sehr ruhig und man kann die Hände zum Essen frei brauchen. Somit ist das kein Problem.

Hinsichtlich Tandemflüge: Wie schwer darf der Gast maximal sein?
Thomas Rast:
Mein Schirm ist auf 220 Kilogramm ausgerichtet. Mein Gast darf höchstens 110 Kilogramm schwer sein.


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