Eine Stiftung soll die Zukunft des Wasserngrats sichern

  01.03.2019 Gstaad, Vereine

An der 19. ordentlichen Generalversammlung der Wasserngrat 2000 AG wurde viel über Geld geredet. Nun zeichnet sich eine Lösung ab, um die notwendigen Investitionen zu sichern.

SABINE REBER
Ein Skigebiet betreiben, das kostet immer mehr Geld. Inzwischen seien die Abfahrten teurer als die Skiliftfahrt auf den Berg hinauf. Das erfuhren die 33 anwesenden Aktionäre der Wassern– grat 2000 AG an der 19. ordentlichen Generalversammlung vom letzten Freitag im Gstaad Palace. Verwaltungsratspräsident Philippe Gudin: «Mit Beschneiung, Pistenpräparation und Sicherheit kosten die Abfahrten inzwischen zweieinhalb Mal mehr als die Bergfahrten mit dem Skilift!»

Pistenfahrzeuge, Bahnen und Beschneiungsanlagen müssen nicht nur angeschafft, sondern gelegentlich auch erneuert werden, Wie bei den andern Bahnen sind darum auch auf dem Wasserngrat die notwendigen Investionen für die Zukunft das grosse Thema. Ein neues Pistenfahrzeug für rund eine halbe Million Franken ist bereits angeschafft worden, und im Jahr 2023 soll ein weiteres Pistenfahrzeug für 540 000 Franken ersetzt werden.

Neues Seilbahnseil
Beim Skilift müssen zudem für die Konzessionserneuerung für die nächsten zwanzig Jahre ab 2019 die Elektroanlagen kontrolliert werden, dafür sind Kosten von 650 000 Franken budgetiert. Ausserdem muss das Seilbahnseil ersetzt werden, was mit 180 000 Franken veranschlagt wird. Die ganz grossen Kosten stehen aber an, wenn der Skilift erneuert werden muss. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass die Anlage in etwa zwanzig Jahren ersetzt werden muss. Dafür soll nun frühzeitig eine Stiftung geschaffen und nächstes Jahr zum 20-jährigen Bestehen der Bahn ins Leben gerufen werden. Das sagte Verwaltungsrat Antoine Spillmann nach der Versammlung dem «Anzeiger von Saanen.» Er ist der Enkel des Gründers der ersten Wasserngratbahn. An der Stiftung sollen sich Le Rosey, der Eagle Club, aber auch die Skiverbände und die Gemeinde beteiligen. Antoine Spillmann: «Wir wollen den Kreis erweitern, damit nicht mehr alles vom Eagle Club abhängt.»

Der frühere Eagle-Club-Präsident Urs Hodler hatte im Anschluss an die ordentlichen Traktanden das Wort ergriffen und dem Verwaltungsrat eimal mehr vorgeworfen, es fehle eine vernünftige finanzielle Strategie. 95 Prozent der Aktien seien direkt oder indirekt beim Eagle Club. Diese Vorwürfe hat Hodler schon in anderen Jahren erhoben. Verwaltungsart Bernhard Nicod konterte schlagfertig und wies alle Kritik zurück.

Einigung mit der BDG
Wegen dem neuen Verteilschlüssel mit der BDG entstand im letzten Jahr ein Verlust von 83 777 Franken. Verwaltungsratspräsident Philippe Gudin räumte an der Versammlung ein: «Wir haben in dieser Angelegenheit verloren.» Er beruhigte aber die Anwesenden, dass sich der Verlust nicht wiederholen werde. Denn man habe inzwischen mit der BDG nachverhandelt und einen Punkt gutmachen können beim Verteilschlüssel. Damit sollte die Rechnung ab diesem Jahr erneut aufgehen. Gudin versicherte: «Nun haben wir wieder eine gesunde Situation im Vergleich mit den anderen Stationen.» Verwaltungsrat Michel Washer fügte an, der Systemwechsel sei recht unüberschaubar gewesen, «wir konnten am Anfang nicht genau vorhersagen, was die Auswirkungen sind.».

Nun wurde die günstigere Tageskarte nur für den Wasserngrat aufgegeben und an diejenige der BDG angegliedert. Auch die anderen Tarife wurden leicht erhöht, sodass die Bewertung im Punktesystem der BDG wieder aufgeht. Der Verlust vom letzten Jahr wird auf die neue Rechnung übertragen. Die Aktionäre verzichten auf ihre Dividende. Alle Anträge des Verwaltugnsrates wurden von den Anwesenden einstimmig angenommen.

Zeitmessung ein Erfolg
Der Slalom mit der automatischen Zeitmessung und Filmaufnahmen auf einer eigens dafür präparierten Querpiste links des «Tiger Runs» sei ein grosser Erfolg, erfuhren die Anwesenden ausserdem an der Versammlung. Die neue Zeitmessungsanlage werde von bis zu 300 Gästen pro Tag besucht. Ermöglicht worden war sie durch die Sponsoren Eagle Club und Le Rosey.


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