Simone Oehrli tritt zurück

  05.04.2019 Sport

Nach sieben Jahren schliesst die Gstaaderin Simone Oehrli das Spitzensportkapitel: Die Telemarkspezialistin tritt per Ende Saison vom Rennsport zurück.

Ihren ersten Weltcup bestritt Simone Oehrli 2013. Hundert weitere Starts folgten auf höchster Wettkampfstufe. 15 Mal stand die Gstaaderin auf dem Weltcuppodest, einmal davon zuoberst. Auf vier Weltmeisterschaften schaut die Nationalmannschafts-Athletin ebenso zurück. 2015 in Steamboat Springs (USA) sicherte sie sich gar die WM-Silbermedaille im Classic.

Mit viel Freude am Sport abtreten
Dass die 29-Jährige an den diesjährigen Titelkämpfen im norwegischen Rjukan nochmals mit den Besten mithalten konnte, freut sie: «Ich schaue auf eine gelungene Weltmeisterschaft zurück und bin froh, dass ich jetzt den Entscheid zum Rücktritt selber fällen darf. Denn ich werde nicht aufgrund einer Verletzung gezwungen, dies zu tun.» Der Entscheid fiel der Athletin aber nicht leicht: «Es war ein längerer Prozess.» Wenn man vorne mitfahren will, müsse alles stimmen und das habe es bei ihr in den letzten Monaten nicht mehr. «Das Feuer und die Motivation sind etwas verloren gegangen.» Aber wenn sie zurückschaue, sehe sie viele wunderschöne und einige schwierige Momente vor sich. «Mein Rucksack ist voll. All die Orte, die Reisen, die Begegnungen, aber auch die Reise mit mir selbst, sind eine Lebensschule. Ich trete ab mit viel Freude und schönen Erinnerungen.»

Zukunft noch offen
Zuletzt gewann Oehrli an den Schweizermeisterschaften Ende März 2019 in Gstaad in beiden Rennen – Sprint und Parallelsprint – die Silbermedaille.

«Nun schliesst sich mein Kapitel im Swiss Telemark Team. Für diese Zeit als Spitzensportlerin bin ich enorm dankbar – das möchte ich nicht missen. Doch jetzt freue ich mich auf das nächste Kapitel in meinem Leben», so die Berner Oberländerin. Die Zeit wird es zeigen, in welche Richtung Oehrlis Weg gehen wird. In den letzten Jahren arbeitete sie im Sommer im kaufmännischen Bereich und konzentrierte sich im Winter vor allem auf den Spitzensport. Zwischendurch half sie in der Skischule aus. «Es gibt ein paar Richtungen, die ich einschlagen könnte, bei diesem Prozess lasse ich mir aber etwas Zeit», sagt die sympathische Telemarkerin. Die Rennsaison ist inzwischen beendet, Simone Oehrli ist im Saanenland und freut sich über den Neuschnee, den es gegeben hat und über den kreativen Prozess, in dem sie steckt.

Dank an das Team
«Ganz speziell möchte ich meinen Trainern danken. Die unzähligen Stunden auf und neben der Piste, die sie für mich und das gesamte Swiss Telemark Team aufgewendet haben, ist genial. Sie arbeiteten mit voller Leidenschaft, Professionalität und gaben Tag für Tag vollen Einsatz. Sie haben meine Karriere, meine Erfolge und nicht zuletzt meine Persönlichkeit als Athletin wesentlich geprägt.»

BLANCA BURRI/PD


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