Strassenverkehr: junge Erwachsene besonders gefährdet

  26.04.2019 Region

Im Jahresschnitt werden auf Schweizer Strassen 32 junge Erwachsene getötet und 450 weitere schwer verletzt. Häufig passiert es, wenn sie im Auto oder als Motorradlenker unterwegs sind. Die BFU zeigt in einem neuen Sicherheitsdossier, worauf es in der Fahrausbildung ankommt.

Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren erleiden als Auto- und Motorradfahrer im Vergleich zu anderen Altersgruppen überdurchschnittlich viele schwere Verkehrsunfälle. Die BFU hat die Risikofaktoren dieser Altersgruppe analysiert und mögliche Präventionsmassnahmen ermittelt. Die Resultate liegen nun vor: Das heute erscheinende Sicherheitsdossier zeigt, wie auf die hohe jährliche Opferzahl (32 Tote, 450 Schwerverletzte) reagiert werden sollte.

Die Gründe für das hohe Unfallrisiko im frühen Erwachsenenalter sind vielschichtig: Zum einen fehlt in der Anfangsphase verständlicherweise die für die Sicherheit äusserst wichtige Erfahrung und Routine. Zum anderen befinden sich die 18- bis 24-Jährigen noch in der Phase des Erwachsenwerdens. Damit einher gehen eine gewisse Neigung zu Selbstüberschätzung, riskantem Verhalten und Alkoholkonsum.

Ablenkung bei Junglenkern noch gefährlicher
Darüber hinaus gibt es weitere altersspezifische Risiken: Da viele die Fahrzeugbedienung noch nicht vollständig verinnerlicht haben, ist Ablenkung – etwa der Handygebrauch am Steuer – für Junglenker umso gefährlicher. Auch das Mitführen von gleichaltrigen Passagieren, Gruppendruck oder die Suche nach aufregenden Erfahrungen können mitspielen, besonders bei jungen Männern.

Fahrausbildung und Autos optimieren
Vor vier Monaten hat der Bundesrat entschieden, die Weiterbildung für Neulenker um einen Tag zu kürzen. Für notwendige Verbesserungen – darunter eine bessere Schulung der Gefahrenwahrnehmung – wurden bisher keine Vorgaben gemacht. Lernfahrten mit Personenwagen sind künftig bereits mit 17 Jahren erlaubt. Für bestimmte Motorradkategorien wird das Mindestalter gesenkt. Wie sich diese Änderungen auswirken, gilt es in den kommenden Jahren zu evaluieren.

Damit junge Erwachsene künftig weniger schwere Verkehrsunfälle erleiden, spielt die Fahrausbildung eine zentrale Rolle. Elementar ist die Sensibilisierung für Themen wie Geschwindigkeit, Alkohol, Ablenkung am Steuer oder Beeinflussung durch Passagiere. Der Nutzen verschiedener Fahrassistenzsysteme sollte ebenfalls schon in der Fahrausbildung aufgezeigt werden.

Neue Sicherheitstechnologien sind zu fördern, vor allem Notbremsassistenten. Neuwagen aller Marken sollten über solche Systeme verfügen – ein Obligatorium wird auf europäischer Ebene diskutiert. Zudem kommt eine sichere, moderne Strasseninfrastruktur auch jungen Lenkern entgegen.

PD/BFU


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