Zufriedene bis sehr zufriedene Gesichter im Tourismus

  16.04.2019 Gstaad

Saanenland Tourismus (GST), die Bergbahnen Destination Gstaad AG (BDG) und die Skischule Gstaad sind sehr zufrieden mit der Wintersaison. Glacier 3000 AG und die Skischule Saanenland ziehen eine verhalten positive Bilanz.

BLANCA BURRI
Die Liftanlagen sind abgestellt, die Wintersaison zu Ende. Im Tal auf jeden Fall, die tollen Schneeverhältnisse auf dem Glacier 3000 laden noch bis zum 5. Mai zum Skiplausch ein. Die Skidestinationen der gesamten Schweiz vermelden verhalten gute Ergebnisse des Wintergeschäfts. Vor allem das gute Wetter im Februar wirkte sich positiv aus. Demgegenüber stehen die späten Ostertage, welche kein Skigeschäft mehr erlauben.

Im Saanenland ist das Wintergeschäft mehrheitlich sehr gut verlaufen. Stellvertretend sagt Jan Brand von der Schweizer Skischule Gstaad: «Das Wetter war super, die Pisten ideal, die Gäste sind jeden Tag wiedergekommen und haben die super Verhältnisse genossen.» Diese Aussage bezieht sich auf den sonnigen und warmen Februar und Anfang März. Im Dezember, als nur auf künstlichen Pisten gefahren werden konnte, sei die Stimmung schon etwas gedrückt gewesen, sagt er. «Das hat sich auch aufs Geschäft niedergeschlagen.» Die fehlenden Einnahmen machte die Skischule während der langanhaltenden Ferienzeit im Februar und März wieder gut. «Die Ferien verteilten sich dieses Jahr auf mehrere Wochen, das hat uns geholfen», schliesst Brand seine Ausführungen ab. Die Skischule Saanenland (Schönried, Saanen und Glacier 3000) zieht eine verhalten positive Bilanz: «Wir hatten eine gute Saison, aber berauschend war sie nicht», sagt Skischulleiter Johny Wyssmüller auf Anfrage.

Positiv gestimmte Bergbahnen
Die BDG zieht eine positive Bilanz. Sie schreibt in der Medienmitteilung: «Die Wintersaison 2018/19 ist erfolgreich verlaufen. Zur positiven Entwicklung tragen die neue Saanerslochbahn sowie das Berner Oberländer Saisonabonnement Top4 bei.» Sie verzeichneten 3 % mehr Ersteintritte, aufs ganze Jahr gesehen waren es sogar 9 %. Mit neuem Fahrkomfort bringt die Saanerslochbahn die Gäste seit Dezember 2018 noch schneller ins Skigebiet. Das machte sich laut BDG bezahlt. Matthias In-Albon: «Die Schneesportler waren neugierig auf die Bahn, deren Design bislang weltweit einzigartig ist.»

Der Glacier 3000 blickt auf eine durchschnittlich gute Saison zurück. «Wir hatten im Oktober aufgrund von Revisionsarbeiten geschlossen. Trotzdem erzielten wir diesen Winter 21 % mehr Umsatz», sagt Bernhard Tschannen, CEO Glacier 3000 AG. Dieser Vergleich sei aber mit Vorsicht zu geniessen, denn vorigen Winter hätten die Wetterverhältnisse dem Betrieb einen grossen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Neuheiten, die kontinuierlich eingeführt werden, kommen bei den Gästen gut an. Dieses Jahr war es die neue Aussenbar Cabane.

Zufriedener Tourismusverein
«Gstaad Saanenland Tourismus ist sehr zufrieden mit der Wintersaison», betont David Matti, Präsident GST. Auch wenn die konkreten Übernachtungszahlen noch nicht abschliessend vorliegen, würden die bisher ausgewerteten Daten sehr positiv stimmen. «Aufgrund der tollen Schneeverhältnisse ab Mitte Januar war es uns möglich, den Gästen eine breite Palette von attraktiven Winterangeboten wie Langlaufloipen und Winterwanderwegen in optimalem Zustand zur Verfügung zu stellen.» Überdies hätten sich die im Laufe des letzten Jahres teilweise neu realisierten Standorte der Tourismusbüros bestens bewährt.

Sonne und Schnee hätten zu einer überaus positiven Gästestimmung beigetragen. David Matti: «Dies zeigt aber auch klar auf, wie massgeblich wir im Winter von attraktiven meteorologischen Verhältnissen abhängig sind.» Ein Kränzchen windet der GST-Präsident auch den touristischen Leistungserbringern: «Sie haben mit tollen und gästeorientierten Angeboten sowie Dienstleistungen die generell hohen Ansprüche unserer Gäste bestens befriedigt!»

Keine gravierenden Unfälle
Die Skischule Gstaad hat keine gravierenden Unfälle zu vermelden. «Wir haben immer eine sehr tiefe Unfallstatistik», informiert Jan Brand. Das heisst, pro 3000 durchgeführte Skilehrerstunden gibt es einen Unfall. «Diese sind meist nicht gravierend», so Brand. Auch auf dem Gletscher gebe es sehr wenige Unfälle, wie der Geschäftsleiter berichtet. «Wir haben generell viele gute Skifahrer und wenige Unfälle.»

Neue Schlittelbahnen kommen gut an
Vergangene Saison hat die BDG im Sektor Ost mehrere Schlittelwege mit unterschiedlichen Niveau eingerichtet. Bereits jetzt zeigt sich Matthias In-Albon, Geschäftsführer der BDG, sehr zufrieden: «Wir haben von Gästen viele Komplimente erhalten.» Alle Schlittelwege seien von Seilbahnen Schweiz abgenommen worden und alle Schlittenpisten werden vom internationalen Skiareatest das Rodelbahngütesiegel erhalten. Auf die Unfallstatistik der Wege angesprochen, sagt Matthias In-Albon. «Unfälle gibt es überall, dass die Statistik höher ist als anderswo, glaube ich nicht.» Trotzdem wertet die BDG die Erkenntnisse der ersten Betriebssaison nun aus und macht nächsten Winter betreffend Routenwahl wo nötig kleine Anpassungen.

Top4-Saisonabo bleibt
«Das Top4-Angebot ist weiterhin auf Erfolgskurs», schreibt die BDG. Das gemeinsame Saisonabonnement mit der Jungfrau Skiregion, Adelboden-Lenk und Meiringen-Hasliberg kommt bei den Gästen gut an und wird auch im kommenden Winter zum Preis von 666 Franken angeboten. Der Berner Oberländer Abo-Verbund trage dazu bei, dass die gästefreundliche Weiterentwicklung des Gstaader Bergbahnangebots auf einem guten Weg sei, so BDG-Verwaltungsratspräsident Heinz Brand. Trotzdem ist noch unklar, ob das Top4-Skiabonnement auf Dauer fortbesteht. Urs Kessler von den Jungfraubahnen sagte gegenüber der «Berner Zeitung», dass es vor zwei Jahren eine Antwort auf den Preishammer von Saas Fee gewesen sei. Die Saaser Bergbahnen hatten ein Saisonabo für gerade mal 222 Franken auf den Markt geworfen. Die roten Zahlen der Walliser beweisen inzwischen, dass sich diese Dumping-Billig-Preis-Strategie nicht lohnt. Im Frühling 2020 wird das Top4-Angebot laut Urs Kessler überprüft und allfällige Anpassungen werden gemacht. «Aufgrund von aktuellen Gesprächen mit den vier Partnern gehe ich von der Weiterführung aus», hält In-Albon fest. «Das Top4 ist auf Erfolgskurs, ich bin zuversichtlich, dass es weiterbesteht, jedoch ist es unerlässlich, das Angebot nach drei Jahren im Markt genau zu prüfen und allfällige Anpassungen vorzunehmen.»


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