Unterwegs auf dem 3D-Parcours

  14.05.2019 Sport

Zum Glück liessen sich am Samstag die rund 200 Besucher weder vom Sturm noch vom Regen aufhalten und kamen zur Eröffnung des neuen 3D-Bogenparcours beim Jagdschützenstand in Saanen. Bestens instruiert und die Einschiessrunde absolviert, gingen die Interessierten mit Pfeil und Bogen auf den Parcours. Die Tierattrappen bei den 28 Posten lösten Bewunderung aus.

JENNY STERCHI
«Ich hab noch nie mit Pfeil und Bogen geschossen», sagte eine Frau auf dem Weg zum Einschiessplatz. Sie und ihre Familie waren über das Wochenende im Saanenland zu Gast und das Hotelpersonal hatte sie auf diesen Anlass aufmerksam gemacht. Mit Holzbogen und einem Köcher voll Pfeile ausgestattet, begaben sie sich in einer Regenpause zum Einschiessplatz. Unter sachkundiger Anleitung durch die Mitglieder vom Verein Bowhunter Saanenland bekamen sie den Umgang mit dieser traditionellen Waffe gezeigt. Und tatsächlich landete der eine oder andere Pfeil bereits in der Zielscheibe. «Man vergisst beinahe zu atmen, wenn man die Sehne spannt», schilderte die Tochter der Familie ihre erste Erfahrung.

Von traditionell bis hoch modern
Während zwei Bogenschützen – sie waren extra aus Gossau (SG) angereist – mit traditionellen Bögen und Holzpfeilen auf den Parcours gingen, kamen auch höchst präzis schiessende Jagdbögen modernster Bauart zum Einsatz. Als Mietmaterial standen moderne Holzbögen und Pfeile aus Kunststoff zur Verfügung. Die Initianten hatten einen renommierten Bogenhersteller zu Gast, der eine grosse Palette an Material für Bogenschützen und die Bogenjagd präsentierte. Was für die einen Einblicke in ein völlig unbekanntes Metier bot, sorgte für Fachsimpeleien unter den passionierten Bogenschützen.

Offenheit und Kommunikation
Die Bogenjagd weckt gegenwärtig zunehmend Interesse. Vielfach ist in den Medien zu verfolgen, dass das Nebeneinander von Bogenjägern und Jägern mit Gewehr häufig konfliktbehaftet ist. «Nicht so hier im Saanenland», klärte Toni Marti, Vereinspräsident der Bowhunter Saanenland, am Eröffnungstag auf. «Wir durften heute auch passionierte Gewehrjäger auf dem Parcours begrüssen», fügte Marti hinzu. Das Lob für den schön angelegten Parcours und die echt wirkenden Tiere freue ihn natürlich ganz besonders.

«Die Tiere sind der Hammer»
Die Tierattrappen sorgten bei allen Gästen für Aufsehen. Da konnte auch schon mal ein Schuss vergessen gehen. «Den Steinbock und seine Geiss haben wir nur bewundert», erklärte ein Familienvater am Ende des Parcours. Und sein Sohn ergänzte: «Die sahen so echt aus, dass ich mich irgendwie nicht getraut habe, einen Pfeil darauf abzuschiessen.» Die Tiere waren auch den bereits erwähnten Bogenschützen aus Gossau aufgefallen: «Die Tiere an sich sind schon wunderbar abgebildet. Die Gestaltung der Situationen, in denen die Tiere arrangiert sind, macht es perfekt.» Eine Gruppe mit zwei Familien brachte es beim Posten des Schwarzbären auf den Punkt: «Die Tiere sind echt der Hammer.»

Zufriedene Initianten
Nach dem Mittag tat sich ein Wetterfenster auf, in welchem der Parcours trockenen Fusses absolviert werden konnte. All jene, die bei den letzten Posten vom Schneeregen überrascht worden waren, hielten anschliessend eine warme Mahlzeit in ihren klammen Fingern. Das und das Naturerlebnis stellten die rund 200 Besucher am Samstag zufrieden. Das Besucheraufkommen am Sonntag sei laut Toni Marti nicht mehr so gross gewesen. Aber das habe den Auftakterfolg des 3D-Bogenparcours keineswegs geschmälert.

Öffnungszeiten des Parcours unter www. bowhunter-gstaad.com


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