Abschlussparole im OSZ Gstaad: «Höre auf dein Herz!»

  14.06.2019 Gstaad

Zum Abschluss ihres 9. Schuljahres haben sich die Klassen des Oberstufenzentrums Gstaad für ein spannendes Projekt zusammengeschlossen: Nachdem sie «Der kleine Prinz» von Antoine de Saint-Exupéry im Unterricht gelesen hatten, wandelten sie die Geschichte um in ihre Zeit und machten daraus ein Theaterstück.

DANIELA ROMANG-BIELER
Hauptfigur ist der «grosse Prinz» aus dem Saanenland, der nicht weiss, was er in Zukunft machen soll. Ein Streit mit seiner Freundin führt zu einem Unfall, bei dem er das Bewusstsein verliert und danach mehrere Tage im Koma liegt. Während dieser Zeit hat er einen aufschlussreichen Traum, der ihn rüstet für seine Zukunft.

«Was ich sicher nie werden möchte»
Denn wie der kleine Prinz in der Geschichte verschiedene Planeten besucht, begegnet der grosse Prinz verschiedenen Berufsleuten, und es wird ihm vor allem klar, was er nie werden möchte: Die Politikerin propagiert das, was sie selber nicht lebt. Die YouTuberin hat einen gestressten Tagesablauf wegen ihrer grossen Konkurrenz. Der verzweifelte Säufer hat allen Lebensmut verloren und macht dem Prinzen das Herz schwer. Der «wichtige» Geschäftsmann hat so viel zu tun, dass er seinen speziellen Besucher kaum wahrnimmt. Der grosse Prinz ist nicht sehr beeindruckt von ihm und sagt ihm ins Gesicht: «Wenn du wichtig wärst, sässest du nicht in diesem Raum!» Bemitleidenswert ist die Lehrerin, weil sie keine Arbeit mehr hat. Die Lehrer wurden ersetzt durch elektronische Lehrprogramme. Sie sind überflüssig geworden. Die Influencerin bereist die ganze Welt, aber sieht wegen den vielen Selfies kaum über ihren kleinen Bildschirm hinweg. Und der Sportler ist so sehr auf seinen Puls konzentriert, dass er sogar im Gespräch mit dem Prinzen herumhüpfen muss. Er glaubt, dass er mit Bewegung und seinem Super-Drink länger leben wird. Der grosse Prinz findet: Lieber zwei Jahre kürzer leben und das Leben geniessen, als sich durch «Abkrampfen» um ein etwas längeres Leben zu bemühen.

So viele Menschen und so viel Stress
Der grosse Prinz findet es merkwürdig, dass so viele Menschen so viel Stress haben. Viele sehen zuerst ganz glücklich aus, ja beneidenswert. Ein Blick hinter die Fassade zeigt aber, dass praktisch niemand so lebt, wie sein Herz schlagen würde. Alle lassen sich treiben von dem, was die Welt halt fordert. Darüber kann der grosse Prinz nur den Kopf schütteln und er weiss, dass er es anders machen will: Er will ein Leben führen nach seinem Herzen.

Sein Lebenswille und die Sehnsucht nach seinen Angehörigen lässt ihn aus dem Koma aufwachen. Der junge Mann liegt nicht mehr regungslos da. Mutig und zielgerichtet steht er auf seinem Krankenbett und freut sich auf das, was kommen wird.

Theater auf drei Bühnen, Livemusik und  Tanz
Das Theater fand auf drei Bühnen statt: Während auf der Hauptbühne der Traum gespielt wurde, gab es auch die «Realtität-Bühne», ein Krankenzimmer. Auf der «Buch-Bühne» wurde aus dem Originaltext «Der kleine Prinz» vorgelesen. Die Musikalischen durften mit ihren Klängen die Aufführung umrahmen und die Tanzfreudigen brachten zusätzliches Leben in das sehr vielfältige Programm. Jeder fühlte sich wohl in seiner Rolle. Und nur gemeinsam war es möglich, solch ein Abschlussprojekt zum Gelingen zu bringen.

Video: https://tinyurl.com/y4aq6uys


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote