Bienenvölker: Verluste weniger schlimm als erwartet

  14.06.2019 Natur

Über den Winter 2018 / 2019 sind 13,6 % der Bienenvölker in der Schweiz eingegangen. Hinzu kommen 12,1 % der Völker, die nach dem Winter zu schwach waren, um sich zu Wirtschaftsvölkern entwickeln zu können. Die Summe von 25,7 % liegt ca. 2,5 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau und ist wahrscheinlich die Folge des letzten Hitzesommers. Die Imker/innen hatten Schlimmeres befürchtet.

Der Hitzesommer 2018 hat den Imkerkalender durcheinandergebracht. Die Bekämpfung der Varroa-Milbe war lange Zeit wegen der hohen Tagestemperaturen nicht möglich. Eine regionale, sehr spät einsetzende Waldtracht hat die Bienen zusätzlich gestresst. Viele Imker/innen rechneten deshalb mit höheren Verlusten über den Winter. Tatsächlich liegen sie mit 25,7% zwar ca. 2,5 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau, aber sind damit noch mittelmässig im Vergleich der letzten zehn Jahre.

Das hat die jährliche Umfrage von apisuisse bei 1246 Imkern und Imkerinnen in der ganzen Schweiz ergeben, die vor dem letzten Winter auf 1908 Bienenständen insgesamt 20’000 Bienenvölker betreut hatten. Kantonal gibt es grosse Unterschiede. Wie im letzten Jahr sind im Kanton Genf 44,4 % der Bienenvölker verloren gegangen, während in den Kantonen Glarus und Uri nur 5 % Verluste gemeldet wurden, allerdings hatten beide Kantone im Sommer mit Bienenkrankheiten zu kämpfen, welche die Angaben über die Winterverluste verzerrt haben könnten. Unterdurchschnittlich wenige Verluste hatten auch die Kantone GR (12,1 %), OW/NW (13,0 %) und Tessin mit 13,8 %. Bekannt ist, dass in Höhenlagen über 1000 Metern die Belastung der Bienenvölker durch die Varroa-Milbe geringer ist als im Mittelland. Das könnte eine Erklärung sein für die geringeren Verluste in den genannten Bergkantonen.

PD


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