Flugplatz schreibt schwarze Zahlen

  21.06.2019 Gstaad

Die Flugplatzgenossenschaft Gstaad-Saanenland (FGGS) schreibt trotz Neubau schwarze Zahlen.

ANITA MOSER
Das Geschäftsjahr 2018 war geprägt vom Erneuerungsbau, welcher im Juli 2018 mit einem grossen Volksfest eröffnet wurde. «Die definitive Bauabrechnung lag Ende 2018 noch nicht vor, jedoch weist alles darauf hin, dass die veranschlagten Kosten von rund 30,6 Millionen Franken mit einem Plus von einem Prozent eingehalten werden können», orientierte FGGS-Präsident Walter Egger an der Generalversammlung letzten Montagabend.

Die Qualität und das Erscheinungsbild stimme, lediglich in einzelnen Teilbereichen stünden noch einige Garantiearbeiten an, schreibt Egger im Jahresbericht. «Noch nie hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt ein vergleichbares Projekt bearbeitet, welches so schnell realisiert werden konnte», zitierte Walter Egger den BAZL-Direktor Christian Hegner anlässlich der Eröffnungsfeier (wir haben berichtet).

Rechnungen mit Gewinn
Die von Walter Egger präsentierte Jahresrechnung schliesst mit einem Gewinn von 81’700 Franken ab. Zurzeit bestehe bei der Saanen Bank noch eine Hypothek von zwei Millionen Franken, orientierte Verwaltungsmitglied Marcel Bach. Er gehe davon aus, dass mittels weiterer Sponsorengelder sowie des Betriebsgewinns das Fremdkapital in den nächsten zwei bis Jahren amortisiert werden könne.

Mit einem Gewinn von knapp 25’000 Franken schrieb auch die Betreiberin des Flugplatzes, die Gstaad Airport AG, schwarze Zahlen, wie Flugplatzleiter Marc Steiner erläuterte. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Treibstoffverkauf zugelegt und die Mietzinseinnahmen sind um eine gute viertel Million Franken gestiegen. Auch der Ertrag aus Anlässen und Veranstaltungen ist um 30’000 Franken höher ausgefallen als im Vorjahr.

Beide Rechnungen wurden von den Aktionären genehmigt.

Der Bau habe ohne grössere Überraschungen abgeschlossen werden können, so Marcel Bach. Zudem erklärte er, dass die Pistensanierung dank detaillierter Zustandsuntersuchungen sowie eines ausgearbeiteten Unterhaltsplans laufend erfolgen soll.

Positiv angelaufen
Der Betrieb sei positiv angelaufen, die Qualität werde bei den Gästen geschätzt, die Flugplatzcrew bekomme positive Feedbacks, betonte auch Walter Egger. Aufgebaut worden sei eine schlagkräftige und flexible Betriebsmannschaft, die Qualität der Feuerwehrausrüstung sei durch Investitionen massiv verbessert worden, ebenso der Winterdienst. «Zwischen den Partnern und Mietern herrscht eine gute Kommunikation», so Egger. Pistenschliessungen durch den Bau des Grundwasserpumpwerks seien zwar nicht optimal, aber leider unumgänglich.

Von Gästen kritisiert worden seien hingegen die Zollkontrollen und die Anmeldevorlaufzeiten. Auch sei es aufwendig, dass zwei Kontrollorgane – einerseits die Kantonspolizei für die Personenkontrolle und andererseits das Grenzwachtkorps für die Warenkontrolle – zuständig seien. Die Verwaltung habe zusammen mit der Gemeinde beim Bund und Kanton interveniert, mit sehr positiven Resultaten. «In Zusammenarbeit mit dem Chef der Kantonspolizei Berner Oberland wurden zielführende Verbesserungen erreicht», betonte Egger. Eine weitere Herausforderung sind nach wie vor die Sicherheit respektive die Gefahren, die ein Flugbetrieb mit sich bringt. Diese würden von Spaziergängern, Hündelern, Velo- oder Autofahrern usw. zum Teil unterschätzt.

Den Segelfliegern versicherte Walter Egger, dass sie ihre Lager nach wie vor im gewohnten Rahmen durchführen können und dass bei Problemen die Betreibergesellschaft Gstaad Airport AG Ansprechpartner sei.


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