Gruss aus Aarau

  25.06.2019 Leserbeitrag

Ich lief leicht befremdet durch das Festgelände des Eidgenössischen Turnfestes. Meine Heimatstadt war fast nicht wiederzuerkennen unter all den Zelten, Ständen und Holzkonstruktionen. Um den Medienausweis abzuholen, überquerte ich eine Brücke, die speziell für den Grossanlass aus der Aare gestanzt worden war. Danach suchte ich das Gymnastikfeld auf, welches die «Blaue Welle» in ein paar Minuten fluten würde, wie es der Speaker später formulierte. Die Grossfeldgymnastik war für alle eine Premiere, auch für Benz Hauswirth, den ältesten Turner der Gruppe. Er habe schon an elf Eidgenössischen Turnfesten mitgemacht, erzählte er mir.
Ehe ich mich versah, kündigte der Speaker den TV Saanen-Gstaad an und 99 Turner/innen mit 297 neongelben Schweissbändern formierten sich auf dem Grossfeld – welch eine Freude, die bekannten Gesichter aus den Bergen im Aarauer Schachen zu sehen! Das Programm sass, das Publikum jubelte mit. «Wir haben die Linien getroffen!» – «Es ist super gelaufen.» Die blau Gewandeten zeigten sich zufrieden und glücklich mit ihrer Leistung. Aber auch etwas verloren, dass die Zeit der «Blauen Welle» mit den vier schönen Minuten ein Ende genommen hatte. Vielleicht sagte der Präsident deshalb kurz nach dem Auftritt mit einem breiten Grinsen: «Nach dem Turnfest ist vor dem Turnfest.»

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