Wir machen viel, es ist nie zu viel – wann ist genug?

  04.06.2019 Leserbriefe

«Wir machen schon viel, aber es ist nie zu viel.» Diese Zeile wurde an der Informationsveranstaltung des Initiativkomitees unter anderem im Landhaus präsentiert. Ich habe mich gefragt, wann ist genug? Was kann oder muss die öffentliche Hand noch alles mitfinanzieren? Was wird im Saanenland alles finanziert und unterstützt, wofür viele Gemeinden im Kanton gar keine Mittel zur Verfügung haben? Vergütung auf ÖV nach der obligatorischen Schule für Ausbildung, Gratisbenutzung des Skibusses und ÖV mit Skiabo, Schülertransporte, Gymnasium Ebnit, Jugendzentrum, Mittagstisch OSZ, Jugendolympiade, HPS, Kita etc. Viele gemeinnützige Organisationen unterstützen gute Projekte zugunsten der Jugend und Familien. Beispiel Gotthelfverein (Info siehe im «Anzeiger von Saanen» vom 31. Mai). Die Gemeinde unterstützt Familien in prekären finanziellen Verhältnissen: Wohnungsverbilligung (Rüegg-Fonds), Sozialdienst etc. Wir zahlen schon viel, wann ist genug? Die Gemeinde bezahlt Millionen in den Finanzausgleich für ärmere Gemeinden und viele Steuergelder fliessen an den Kanton, ist das nicht genug? Zahlen wir nicht schon genug Einkommens- und Liegenschaftssteuern? Saanen hat mit diversen anderen Gemeinden den höchsten Liegenschaftssteuersatz im Kanton Bern. Wie viel können wir unseren Steuerfuss senken und haben immer noch genug Geld, um unsere Verpflichtungen in der Gemeinde Saanen zu erfüllen? Mir ist bewusst, dass durch eine Steuersenkung nicht der Wohlstand ausbricht. «Wer den Rappen nicht ehrt, ist des Frankens nicht wert.» Alle Bewohner der Gemeinde Saanen, die sparsam mit ihren finanziellen Mitteln umgehen, in Familie und Wohneigentum investieren, sollen jetzt auch noch mit höheren Liegenschaftssteuern diese Kindergeldinitiative finanzieren. Nein danke! Ein tieferer Steuerfuss wäre auch für Familien und neue Arbeitnehmer ein Anreiz, in der Gemeinde Saanen Wohnsitz zu nehmen. Auch mit eventuell etwas weniger Steuereinnahmen können wir die bereits bestehenden Projekte zum Wohle der Jugend und einer wachsenden Gesellschaft unterstützen und fördern. Ich erachte das Engagement der Gemeinde Saanen als «genug», bitte lehnt die Kindergeldinitiative ab.

HANS SCHÄR, SCHÖNRIED


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote