Dem FC Sarina sei dank

  16.07.2019 Leserbriefe

Im letzten «Anzeiger von Saanen» war zu lesen, dass die Destination Gstaad und der BSC Young Boys neue Kooperationspartner sind. Als fussballenthusiastischer Berner bin ich darüber natürlich sehr begeistert. Als heimatverbundener Einheimischer freut mich die damit verbundene Marketingwirkung und Wertschöpfung für unsere Region, und als noch Vorstandsmitglied des FC Sarina habe ich das Bedürfnis, in diesem Zusammenhang auf einige nicht unwichtige Details hinzuweisen. Damit diese Partnerschaft überhaupt erfolgreich abgeschlossen werden konnte, bedurfte es zuvor die Bereitschaft und das Einverständnis des FC Sarina. Denn nur mit dessen Rasenplatz und seiner Infrastruktur ist die Destination Gstaad überhaupt konkurrenzfähig, um dem amtierenden Fussballschweizermeister den Rahmen für seine Bedürfnisse eines Trainingslagers zu bieten. Insofern dürfte der FC Sarina – zumindest aus meiner Sicht – ebenfalls als Partner dieser Kooperation betrachtet werden. Vor genau zehn Jahren konnte die Anlage auf dem Schützebode in Saanen nach einer langen Planungsphase und relativ kurzer Bauzeit in Betrieb genommen werden. Unzählige Fronarbeitsstunden waren nötig, um das ehrgeizige und unserer Region würdige Projekt realisieren zu können. Aber auch die Gemeinden, insbesondere die Gemeinde Saanen, Einzelpersonen und etliche einheimische Unternehmungen haben das Projekt mit namhaften Beiträgen unterstützt, sodass die Schuldenlast für den FC Sarina erträglich blieb. Sie alle haben also indirekt dazu beigetragen, dass derartige Kooperationen überhaupt möglich sind. Obwohl der FC Sarina die Anlagen dem BSC Young Boys nicht kostenlos zur Verfügung stellt, ist er der einzige «Partner» in diesem Konstrukt, der ein Risiko trägt. Sollte während des Trainingslagers nasses Wetter herrschen, könnte unter Umständen der Rasenplatz entsprechend Schaden nehmen und eine Sanierung erfordern. Mit den Einnahmen könnte der Schaden erfahrungsgemäss nicht gedeckt werden. Nebst dem erwähnten finanziellen Aspekt müssen vorgängig teilweise Einschränkungen im Trainings- und Spielbetrieb in Kauf genommen werden, damit der höherklassige Gastklub ideale Platzverhältnisse vorfindet. Wie bei anderen Vereinen auch wird jedes Jahr mit viel Fronarbeit und Herzblut versucht, den Betrieb insbesondere für die weit über 100 Junioren auch finanziell sicherzustellen. Für einen Fussballclub in einer eher mässig fussballbegeisterten Region ist dies immer wieder eine grosse Herausforderung und wiederum auch nur möglich dank hauptsächlich einheimischer Sponsoren. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle herzlich für ihr Engagement und ihre Treue danken.

PAUL REICHENBACH, FEUTERSOEY


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