Die Norweger schaffen das Double

  16.07.2019 Sport

Nachdem sich die Norweger Christian Sørum und Anders Mol das Double gesichert hatten, konnten am Samstag die US-Amerikanerinnen April Ross und Alix Klineman die goldenen Kuhglocken in Empfang nehmen. Mit rund 48’000 Besuchern während der Turnierwoche klingt die Bilanz des Turnierdirektors überaus positiv.

JENNY STERCHI
Mit den norwegischen Herren musste man rechnen, wenn man den Turnierverlauf der letzten Woche verfolgte. Und auch der Turniersieg des Damenteams aus den USA kam nicht unerwartet. Gejubelt wurde für beide Teams in einem ausverkauften Stadion mitten in Gstaad.

Erfolg durch konstant gutes Spiel
Am WM-Final in Hamburg scheiterten April Ross und Alix Klineman noch an den Kanadierinnen Sarah Pavan/Melissa Paredes-Humana. Dieses Mal hiessen ihre Finalgegnerinnen Maria Antonelli und Carolina Solberg Salgado, kurz Carol. Die Brasilianerinnen mussten erst durch die Qualifikation und kämpften sich als Zweite ihrer Gruppe in die Endrunden. Für Carol war es das 170. Turnier ihrer Karriere. Ihre Partnerin Maria Antonelli stand schon 2009 zuoberst auf dem Gstaader Podest. Am vergangenen Sonntag aber war das Team Ross/Klineman stärker und konstanter als sie. Und so entschieden die US-Damen nach dem ersten verlorenen Satz (15:21) die beiden folgenden für sich. (21:17, 15:12). Für April Ross war es nach dem zweiten Rang im Jahr 2016 der zweite Podestplatz in Gstaad. Auf Rang drei kamen die Brasilianerinnen Ana Patricia und Rebecca, nachdem sie Tanja Hüberli und Nina Betschart im kleinen Final (21:14, 21:12) bezwungen hatten.

Wiederholter Turniersieg
Die jungen Norweger und Vorjahressieger Anders Mol und Christian Sørum gaben während der Turnierwoche auf dem Weg in den Final lediglich einen Satz ab. Und diese Bilanz setzten sie mit den zwei Gewinnsätzen 21:17 und 21:15 gegen die Niederländer Robert Meeuwsen und Alexander Brouwer im Final fort. Die beiden Herren aus den Niederlanden standen ebenfalls schon mal auf dem Gstaader Podest, nämlich 2015 als Drittplatzierte. In diesem Jahr gingen die Bronzemedaillen an die Brasilianer Evandro und Bruno Schmidt. Sie brauchten drei Sätze (16:21, 21:17, 15:12), um die beiden Italiener Paolo Nicolai und Daniele Lupo im Match um Bronze zu bezwingen.

Stimmung wie zuletzt 2004
Das Gstaader Turnier begann für Nina Betschart und Tanja Hüberli mit einer heiteren Pressekonferenz und endete mit einem ärgerlichen vierten Platz. Wie bereits an der WM in der Woche zuvor scheiterten sie im Spiel um Bronze.

Doch ihr Viertelfinalspiel brachte Stimmung auf die Tribünen wie bei einem Titelgewinn. «Die Partie von Nina Betschart und Tanja Hüberli liess alle Dämme brechen», sagte Turnierdirektor Ruedi Kunz in seinem Fazit nach dem Turnier. «Eine solche Stimmung habe ich im Gstaadion letztmals beim Sieg von Patrick Heuscher und Stefan Kobel 2004 erlebt.»

Für Erinnerungen gab es an dieser Jubiläumsausgabe des Swatch Gstaad Major viel Raum. Langjährige Helfer wurden geehrt und deren Erinnerungen an frühere Turnierausgaben herausgekramt. Nich zuletzt half auch das Jubiläumsbuch, sich an die Anfänge und vielen Improvisationen zu erinnern. Möglicherweise resultierten die im Vergleich zum Vorjahr nochmals gestiegenen Zuschauerzahlen aus dem Interesse an der Jubiläumsausgabe. «Sicher haben aber auch die Schweizer Teams die rund 48’000 Zuschauer angezogen», war sich Ruedi Kunz sicher. Er zeigte sich erfreut über den Erfolg beim Einsatz des Mehrweggeschirrs. Der Abfall sei dadurch markant reduziert worden. «Wir haben gespürt, dass die Besucher unser Engagement honorierten und unterstützten», zeigte sich Kunz erfreut. Diese Konzept werde im nächsten Jahr ausgebaut werden.

Wie sieht die Zukunft aus?
Kunz machte im Anschluss an das Turnier deutlich, dass das Swatch Major Gstaad der einzige Topevent im Beachvolleyball sei, der seit 20 Jahren besteht und ohne Unterbruch ausgetragen wurde. Für die Zukunft wünsche er sich finanzielle Stabilität für das Turnier und nahm hierfür den Weltverband FIVB in die Pflicht. «Wir Veranstalter müssen finanziell stärker entlastet werden. Es darf nicht sein, dass wir mit all den Auflagen am Schluss auf eine schwarze Null hoffen sollen.» Dahingehend hoffe er auf eine enge und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Verband.

Nach wie vor bleibt das Thema Weltmeisterschaft im Gespräch. «Die Kandidatur für 2021 haben wir abgehakt. Nun soll Rom zeigen, was es kann», gab der Turnierdirektor gegenüber den Medien bekannt. Aber von Resignation kann keine Rede sein: «Wir wünschen uns, dass wir mit unserem Dossier 2023 oder 2025 berücksichtigt werden.»

Weitere Fotos unter https://tinyurl.com/y3g75m4w https://tinyurl.com/y5nhoofd
Video: https://tinyurl.com/yy8jbdod


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