Seit 20 Jahren im Einsatz

  05.07.2019 Sport

Seit 20 Jahren sorgt das OK um Turnierdirektor Ruedi Kunz dafür, dass der Ablauf des Turniers dank vorbildlicher Planung und grossem Improvisationstalent funktioniert. Die Organisation und vor allem die Stimmung im Gstaader Stadion sind legendär. Thomas Kernen und Köbi Kölliker sind von Beginn an im OK engagiert und wissen einiges zu berichten.

Was bringt einen dazu, 20 Jahre lang im OK des Turniers mitzuhelfen?

Der Richtigkeit halber bin ich in den ersten fünf Turnierausgaben dabei gewesen und helfe nun nach einem Unterbruch seit vier Jahren wieder mit. Gründe für die Langfristigkeit gibt es mehrere. Ich selber habe Volleyball gespielt. Die Disziplin Beachvolleyball war vor 20 Jahren im Kommen. Es wurde olympisch und die Entwicklung war spannend. Die Infrastruktur vom Tennis, die wir seit dem ersten Turnier nutzen konnten, ist bestens und bietet beste Voraussetzungen, mit denen ich sehr gern arbeite.

Das OK beim Beachvolleyball ist wie eine Familie. Man sieht sich das ganze Jahr über bis auf wenige Ausnahmen nicht, und wenn man sich dann für das Turnier wieder trifft, ist es, als wäre das letzte Treffen erst gestern gewesen. Es sind die besondere Stimmung, das Herzblut aller Beteiligten und die Verbindungen zwischen Helfern und OK, die Jahr für Jahr jeden wiederkommen lassen. Alle, die an diesem Turnier mithelfen, haben die gleiche Motivation, nämlich die Turnierwoche erfolgreich ablaufen zu lassen.

Glaubten Sie trotz zahlreicher Skeptiker bei der Vorbereitung des ersten Turniers, dass etwas so Grosses daraus wird?

Wir hatten von Anfang an Zugriff auf diese grosse Infrastruktur mit Arena und Tribünen. Daher entschlossen wir uns für einen Einstieg in die höchste Turnierklasse des Beachvolleyball-Sports. Wir waren überzeugt, dass wir mit dieser jungen Sportart viele Menschen erreichen können. Und die Skeptiker sorgten für die Polarisierung, dank der unser Turnier sehr breit wahrgenommen wurde.

Nein, von der Grösse, die das Turnier mittlerweile erlangt hat, habe ich nicht zu träumen gewagt. Die Verbindung zum Turnier bekam ich über Ruedi Kunz. Unsere Schnittstelle war der Eishockeysport. Er erzählte mir von der Idee eines Beachvolleyball-Turniers im Saanenland. Ich bot ihm an, dass er mit meiner Hilfe beim Sandschaufeln rechnen dürfe. Um diese Jahreszeit ist die Eishockeysaison zu Ende und ich schaue gern mal in einen anderen Sport rein. Ausserdem fand ich Beachvolleyball als neue junge Sportart faszinierend.

Welcher war Ihr schönster Moment in 20 Jahren Beachvolleyball-Turnier in Gstaad?

Das war die WM 2007. Der ohnehin schon grosse Anlass erhielt ein noch grösseres Interesse. Die Eröffnungszeremonie im Dorf war ein Zeichen für die Besonderheit dieser Turnierausgabe. Das Finalspiel um den Weltmeistertitel in der Arena war dann auch entsprechend speziell. Die Finalisten kämpften schliesslich um den Weltmeistertitel – und das bei uns hier oben. Das hat wirklich grossen Eindruck hinterlassen.

Das kann ich gar nicht so genau definieren. Es gibt jedes Jahr immer wieder schöne, neue Geschichten. Für mich persönlich ist die Vergabe der Kuhglocken am Wochenende jedes Mal wieder ein erfüllender Moment. Wir haben es wieder geschafft, es war wieder eine tolle Turnierwoche. Auch sehr schön ist die Fairness, die zwischen den Beachvolleyballern zu spüren ist. Einmal mussten wir einen Match zwischen deutschen und Schweizer Damen wegen Gewitters unterbrechen. Die vier Sportlerinnen sassen während der Unterbrechung an einem Tisch und unterhielten sich prächtig, während sie von uns versorgt wurden.

Welches war in der Zeit das grösste Problem, das Sie als OK-Mitglied zu bewältigen hatten?

Das waren die zu viel verkauften Tickets an der WM. Damals wurden Tickets über verschiedene Verkaufskanäle abgesetzt. Und plötzlich stellte sich heraus, dass der Platz auf den Tribünen für die Anzahl verkaufter Eintritte nicht ausreichte. Die Zuschauer heimzuschicken war keine Option für uns. Mit der Demontage der Sitzschalen und der Anweisung an den Speaker, das Publikum nicht zum Seitwärtsschwenken zu animieren, konnten wir die Situation retten.

Für mich als Verantwortlicher für die Anlagen auf dem Center-Court ist es immer wieder das absolute Horrorszenario, dass das Netz während des Spielbetriebes zusammenbricht, so geschehen dieser Tage in Hamburg. Bisher blieben wir von solchen Pannen verschont (klopft auf den Holztisch). Die zu viel verkauften Tickets an der WM hingegen waren real und die haben vermutlich das gesamte OK auf die Probe gestellt.

Kurz gefragt: Caipirinha oder Bier?

Bier

Bier

Strandferien oder Skiurlaub?

Skiurlaub

Da kann ich mich nicht entscheiden und mache sehr gern beides.

Skylounge oder Lauenentribüne?

Sky-Lounge

Sky-Lounge

Beachvolleyball: Damen- oder Herrenmatches?

Ich finde die Matches der Herren ein bisschen spannender.

Ich finde die Matches gleich spannend und kann mich sowohl für ein starkes Herren- als auch für ein überzeugendes Damenteam begeistern.

Ihre Favoriten in Gstaad?

Ein Schweizer Damenteam im Final wäre schön. Die Schweizer Beteiligung im Kampf um die Kuhglocken liegt für meinen Geschmack nun lange genug zurück.

Bei den Herren habe ich das letztjährige Siegerteam aus Norwegen auf dem Zettel. Und bei den Damen bin ich überzeugt, dass die Schweizer Frauen eine gute Rolle spielen können.

 

 

 


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