Unerwarteter Besuch und einmalige Gaben

  02.07.2019 Saanen

Ein überraschender Besuch der Künstlerin Veronika Leder im Menuhin Center, deren Bronzeplakette 1981 als Jubiläumsgeschenk Yehudi Menuhin zum 25. Festival überraschte, die ehrenvolle Ernennung von Daniel Hope zum neuen Präsidenten des Beethoven-Hauses in Bonn und tägliche Fragen «Wer war Esme-Poppy?» verdienen eine Orientierung.

Am vergangenen Samstag erschien unerwartet aus dem Norden Deutschlands die renommierte Künstlerin Veronika Leder-Fischer, um dem Menuhin Center nicht nur das zweite Exemplar der Jubiläumsplakette von 1981, sondern auch ein wertvolles Fotobuch mit Menuhin-Briefen ihrer verstorbenen Freundin Schwester Rosemarie Beyse zu schenken. Gegen 20 Musikfreunde und treue Festivalbesucher beschlossen 1981 unter der Ägide von Mary Haslam, Meister Yehudi Menuhin zum 25. Menuhin Festival als Jubiläumsgabe ein Bronzekunstwerk der bekannten Bildhauerin Veronika Leder aus Erlenbach am Main zu schenken. Die Informationen zum Jubiläumsgeschenk 1981 und das einmalige Fotobuch der in einem Hamburger Kinderkrankenhaus wirkenden, vor Jahren verstorbenen Diakonieschwester Rosemarie Beyse, die die Glückwunschkarte als erste unterzeichnet hatte, seien herzlich verdankt. Man spürt im Buch mit Fotos von Franz Fäh die Verehrung für den Meister und dessen Wirken, in den Briefen auch das Dankesgefühl von Yehudi Menuhin.

Grosse Ehre für Daniel Hope
Vor einer Woche hat die Mitgliederversammlung des Vereins Beethoven-Haus Bonn den Musikdirektor des Zürcher Kammerorchesters, den bekannten Rundfunkmoderator, Leiter des in San Francisco ansässigen New Century Chamber Orchestra und seit heuer auch Künstlerischen Direktor der Dresdner Frauenkirche, zum Präsidenten gewählt. Daniel Hope übernimmt die Nachfolge der Bratschistin Tabea Zimmermann und soll im kommenden 250-Jubiläumsjahr von Ludwig van Beethoven (1770–1827) helfen, die gesellschaftliche Öffnung und internationale Vernetzung auszubauen. Wir gratulieren Daniel Hope herzlich und wünschen ihm für diese ehrenvolle Aufgabe viel Erfolg.

Wer war Esme-Poppy?
Viele Erkundigungen im Menuhin Center über den auf vielen Ruhebänken längs der Saane mit englischen Zitaten verehrten «geheimnisvollen Engel von Gstaad» haben auch uns an die vor vielen Jahren verstorbene Esme-Poppy vom Chalet Poppy im Oberbort erinnern lassen, an die Bewohnerin des in den Siebzigerjahren vom bekannten Skilehrer Alfred Tochtermann erbauten Hauses mit schweren Steinplatten auf dem Dach. Für die beiden Söhne von Aga Khan – deren Skilehrer Alfred Tochtermann war – dem leider 2003 verstorbenen Prinzen und UN-Flüchtlingshochkommissar Sadruddin Aga Khan (1933) und dem Oberhaupt der ismailitischen Nizanten, Prinz Karim Aga Khan (1936), wurde das Chalet Poppy zum geschätzten Aufenthaltsort als junge Le-Rosey-Studenten. Der Jubiläumsschrift «50 Jahre Ski Club Schönried (25. Okttober 1945 – 25. Oktober 1995)» ist zu entnehmen, dass Prinz Sadri Aga Khan schon im Herbst 1945 für ein durch Skilehrer Alfred Tochtermann noch zu bestimmendes Skirennen eine grosse Zinnkanne stiftete, was zur Skiklub-Gründung und 1946 zum ersten Sadri-Run in Schönried geführt hat. Jahre nach dem Tod von Alfred Tochtermann hat bei der Abdankungsfeier für Esme-Poppy in kleinem Kreise auch Prinz Sadri Aga Khan mit seiner Gattin durch Teilnahme die tiefe Verehrung für die unvergessliche Bewohnerin vom Chalet Poppy bekundet. Sind diese Poppy-Bänke ein letztes Zeichen der Dankbarkeit der Familie? Wer weiss etwas von Sohn Harald Poppe? Wer kennt die Spender dieser Anschrift?
ROLF STEIGER, PRÄSIDENT MENUHIN CENTER SAANEN


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