Die Premiere ist gelungen

  30.08.2019 Sport

Der Gstaader Schwinger Aellen Philipp hat bereits an seinem ersten eidgenössischen Schwingfest um einen Kranz geschwungen. Auch sein Bruder Florian begeisterte nicht nur die Fans aus dem Saanenland.

JENNY STERCHI
Das Eidgenössische Schwingfest ist vorbei. Es war ein eindrückliches Volksfest mit vielen Leuten und hochstehendem Schwingsport. Die zwei Schwinger vom Schwingklub Saanenland Florian und Philipp Aellen liefen heiss.

Acht Gänge für Aellen Florian
Aellen Florian startete harzig. Im ersten Gang stellte er gegen den Normalkranzer Bruno Schürpf mit 9,00 Punkten. Den zweiten und dritten Gang verlor er gegen die Teilverbandskranzer Brun Jonas und Odermatt Christian jeweils mit 8,50 Punkten. Um am Sonntag weiterschwingen zu können, musste er den vierten Kampf gewinnen. Gegen den Normalkranzer Blaser Christian erreichte er die Maximalpunktzahl 10,00 und siegte souverän.

Der Sonntag begann für Florian mit seinem fünften Gang gegen den ältesten Schwinger am Eidgenössischen Schwingfest, den Eidgenossen Burkhalter Stefan. Ihn konnte der Gstaader mit 8,75 stellen. Danach startete Florian durch. Um den Kranzausstich (7. und 8. Gang) noch zu erreichen, musste er den Normalkranzer Kessler Joel besiegen. Das tat er und zog die Siegesserie in den beiden letzten Gängen gleich weiter. Im 7. und 8. Gang bezwang er die Teilverbandskranzer Steinauer Adrian und Vogel Remo.

Aellen Florian schloss das Fest mit sensationellen vier Siegen, zwei gestellten und zwei verlorenen Gängen ab und kam am Ende mit 74,00 Punkten auf Rang 14 (bis zu Rang 11 und 74,75 Punkten gab es den Eidgenössischen Kranz).

Aellen Philipp kämpfte um Kranz
Florians Bruder Philipp begeisterte mit seinem Festauftakt. Im ersten Gang besiegte er den aufstrebenden Normalkranzer Voggensperger Lars mit einer 10,00. Den zweiten Kampf konnte er ebenfalls erfolgreich gestalten. Im Kampf gegen den unbequemen Teilverbandskranzer Ettlin Stefan siegte der Gstaader mit der Note 9,75. Im dritten Kampf bekam er den Eidgenossen Gloggner Philipp vorgesetzt, dem er mit 8,50 Punkten unterlag. Im vierten Gang begegnete Philipp dem zähen Normalkranzer Kenel Franz-Toni. Auch dieser Kampf ging verloren, brachte aber dennoch 8,50 Punkte.

Seine Auftritte am Samstag wurden belohnt, denn er durfte am Sonntag nochmals schwingen. Philipps Motto war «Neuer Tag, neues Glück». Er bezwang im fünften Gang den Teilverbandskranzer Höfliger Andreas mit einer 10,00. Im sechsten Gang wartete der extrem starke Eidgenosse Schüler Christian auf den jungen Mann aus Gstaad. In diesem packenden Duell boten sich super Siegeschancen. Am Ende verlor ihn Philipp doch mit 8,75 Punkten. Als er im siebten Gang den Teilverbandskranzer Brun Jonas besiegte, war die Sensation für Aellen und all seine Fans perfekt. In seinem achten und letzten Gang durfte Philipp tatsächlich um den Kranz schwingen – und das an seinem ersten Eidgenössischen Schwingfest. Diesen achten Gang um den Kranz verlor er leider gegen den Eidgenossen von Ah Benji mit 8,50 Punkten. Philipp beendete das Fest auf Rang 15 mit 73,75 Punkten.

Und was nehmen sie mit?
«Es ist ein sehr schönes und sehr gut organisiertes Fest gewesen», erklärte Aellen Florian nach seiner Heimkehr aus Zug. Den Schwingern habe es an nichts gefehlt, was nicht zuletzt an der hervorragenden Betreuung durch den Berner Staff gelegen habe. «Am Samstag konnte ich nicht optimal starten, obwohl ich fest entschlossen war zu gewinnen», sagte Aellen rückblickend. «Dass ich schliesslich doch am Sonntag noch schwingen durfte, hatte meine Erwartungen schon erfüllt», so Aellen weiter. Die Siege in den letzten drei Gängen, nachdem er gegen den Eidgenossen Burkhalter Stefan einen Gestellten erreicht hatte, hätten ihn noch glücklicher gemacht.

Auch Bruder Philipp geriet bei seinem Rückblick ins Schwärmen. «Eigentlich ist es eine Ehre, vor so vielen Menschen schwingen zu dürfen», resümierte der junge Gstaader Schwinger. «Ich konnte tatsächlich diese eindrückliche Arena und das grosse Publikum geniessen.» Der Einmarsch am Samstagmorgen auf das Wettkampfgelände sei abnormal schön und ein echter Hühnerhautmoment gewesen. Ob er sich über den verpassten Kranz geärgert habe? «Einen ganz kleinen Moment der Enttäuschung gab es.» Der sei aber schnell verflogen und das Gefühl, stolz und froh über das Erreichte zu sein, habe klar überwogen. «Und dass ich an meinem ersten Eidgenössischen Schwingfest am Festabschluss in die Arena einlaufen durfte als einer, der alle achte Gänge geschwungen hat, war unbeschreiblich», fasste Aellen dieses für ihn sehr emotionale Erlebnis zusammen. «Egal ob nun mit oder ohne Kranz.»

Der Schwingklub Saanenland und alle ihre Anhänger sind wahnsinnig stolz auf die Gebrüder Aellen und ihre sensationellen Leistungen.

PD/JENNY STERCHI

 


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