Junge Talente setzen ein Ausrufezeichen

  20.08.2019 Kultur

Wenn junge Talente am Streichinstrument gemeinsam auf einer Bühne stehen, entsteht ein musikalisches Kunstwerk. Genau ein solches Kunstwerk boten am vergangenen Sonntagabend die «Menuhin Academy Soloists» vor einem kleinen Publikum in der Kirche Saanen unter der Leitung des ukrainischen Violinisten Oleg Kaskiv.

KERSTIN BÜTSCHI
Im Orchester der International Menuhin Music Academy (IMMA) spielen die besten Solistinnen und Solisten am Streichinstrument. Unter der Leitung von hochkarätigen Professorinnen und Professoren, u.a. Oleg Kaskiv, verfolgt die Formation das Ziel, Werke aufzuführen, die speziell für kleine Kammerorchesterformationen geschrieben worden sind. Daneben gibt sie jungen, talentierten Musizierenden mit einem Streichinstrument die Chance, eine dreijährige Weiterbildung zu geniessen und sich auf internationale Musikwettbewerbe vorzubereiten.

Die Besten der Besten
Den Anfang und Schluss des offiziellen Programms machten alle Musizierenden gemeinsam: Zum einen spielten sie «Adagio für Streicher» vom jung verstorbenen Komponisten Guillaume Lekeu, «Chau Paris» von Astor Piazzolla, bei welchem seine argentinische Herkunft durch den schnellen Tango durchschimmerte und Myroslav Skorkys «Fête des violons». Mit ihren Soli imponierten Alice Lee mit Camille Saint-Saëns und Eugène Ysaÿes virtuosen Stück «Etude en forme de valse» und Chaofan Wang mit «Havanaise E-Dur op. 83», dem wohl bekanntesten Werk von Camille Saint-Saëns. Das Stück gilt unter Geigerinnen und Geigern als Bravourstück.

In der Zugabe zeigte der Finne Kasmir Uusitupa mit Béla Bartóks «Rumänischen Tänzen» sein Können. Alle drei überzeugten ohne Notenblätter an ihren Violinen und erhielten vom Publikum tosenden Applaus. Am Violoncello beeindruckte der Spanier Fran Carmona Navarro mit der «Elégie» von Gabriel Fauré, welches ursprünglich für Cello und Piano komponiert wurde. An der Seite von Meister Oleg Kaskiv spielte der ebenfalls aus der Ukraine stammende Vasyl Zatsikha Malcom Arnolds «Konzert für 2 Violinen und Streichorchester op. 77», welches Yehudi Menuhin 1962 mit einem seiner Schüler dem Komponisten in Auftrag gab. Den Beginn mit den Soli machten jedoch Juna Shinohora und Anna Orlik (Violine), Yat Lee (Viola) sowie Yosuke Kaneko (Violoncello) mit dem viertelstündigen Stück «Introduction» und «Allegro für Streichquartett und Streicher op. 47» von Edward Elgar. Vom ersten bis zum letzten Ton war klar, dass sich diese jungen Musiktalente ihren Platz in den grossen Konzerthallen der Welt verdient haben.


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