Am vergangen Samstag, 14. September, zeigte sich St. Stephan von seiner besten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein, sommerlich warmen Temperaturen und ersten herbstlichen Farbtupfern ging die 35. Auflage dieser traditionellen Alpabfahrt von den Alpweiden im Dürrenwald am Flösch über die Bühne.

Den rund 1500 Besucherinnen und Besuchern wurde auch in diesem Jahr ein vielfältiges Rahmenprogramm mit neuen Attraktionen geboten. So durfte man beispielsweise versuchen, ein eigenes «Fertli» (Heubürde) zu binden und auch selber zu tragen. Manch einer kam dabei ganz gehörig ins Schwitzen. Oder man konnte Spezialisten beim Dengeln einer Sense über die Schulter schauen und es gleich an der mitgebrachten Sense selber ausprobieren. Auch die Kinder kamen auf ihre Rechnung. Nebst dem beliebten Streichelzoo mit den Ziegen durften sie sich am Stand der reformierten Kirchgemeinde im Gummistiefelzielwurf messen oder beim Nageln zeigen, wer Präzision, Kraft und Ausdauer am besten kombinieren konnte.

Die eigentlichen Stars der Veranstaltung, das Vieh, die Chüjerfamilien und Älpler von den Alpen im Dürrenwald wurden alsbald mit Spannung erwartet. Ueli Moor führte als Speaker in gewohnt souveräner Manier durch das Programm und kündigte das Eintreffen der Zügleten an. Kühe, Kälber, Rinder, Ziegen und Stier Bordo zogen stolz und von prächtig gekleideten Frauen, Männern und Kindern begleitet, am staunende Publikum vorbei und drehten eine Zusatzrunde um das Festgelände, bevor es weiter in die heimischen Ställe auf dem Talboden oder in die Vorweide auf der anderen Talseite ging. Mit von der Partie waren in diesem Jahr die Familien Zahler-Kurzen und Buchs vom Zigerritz, die Familien Marggi und Freidig vom Ruefsstafel sowie die Familie Eschler mit den Gastchüjern Daniela und Flurin Camenisch vom Flösch. Unterstützt wurden die Familien von zahlreichen Freunden und Bekannten. Bergvogt Chrigel Moor zeigte am Cheeschessi mit Geschick, wie man einen Alpkäse herstellt und bei seiner Frau Susi konnte feiner Alpkäse von der Alp Dürrenwald degustiert und gekauft werden.

Alsbald knatterten auch die 20 liebevoll mit Requisiten geschmückten historischen Landmaschinen durch das Gelände und begeisterten Jung und Alt. Zu den weiteren Attraktionen der diesjährigen Alpabfahrt gehörten die Darbietungen der Jungschwinger, welche ihr Können im Sägemehl unter Beweis stellen konnten, die musikalischen Auftritte der Jodlergruppe «Simmenfall» aus der Lenk und der Alphornformation «Lokruef» aus St. Stephan oder ein Abstecher in den Hangar, wo der Papyrus-Hunter aus nächster Nähe bewundert werden konnte. Besucherinnen und Besucher liessen sich auf dem Festgelände von den zahlreich feilgebotenen kulinarischen lokalen Spezialitäten und der Handwerkskunst aus der Region in den Bann ziehen. Der Duft des feinen Chäsbrätels stieg schon bald in die eine oder andere Nase, während sich andere eine Bratwurst vom Grill mit Kartoffelsalat oder eine feine Cremeschnitte zu Gemüte führten.

PD