Jetzt ist es so weit, einer der bekanntesten Spitzenköche der Destination tritt kürzer. Robert Speth nimmt dieser Tage Abschied von Gästen, Lieferanten und Freunden: herzliche Szenen, edle Tropfen und magische Menüs.

BLANCA BURRI
Es ist Sonntagmorgen, 10.30 Uhr. Der Sommer hat sich verabschiedet. Kalte Luft und ein Hauch Nebel umgeben das Restaurant Chesery in Gstaad. Davon lässt sich Spitzenkoch Robert Speth nicht beeindrucken. Er steht beim Lieferanteneingang zur Küche und plaudert mit einem Freund. Ein Auto fährt vor, Speth weist den Automobilisten in den engen Parkplatz ein. So ist Robert Speth: natürlich, authentisch, witzig und ehrlich. Der Spitzenkoch, der die Chesery zu dem gemacht hat, was sie heute ist: ein Treffpunkt für Spitzenköche und Gourmetfreunde.

Dem Namen alle Ehre gemacht
Robert Speths Freunde und ihre Gattinnen treffen ein. Sie umarmen sich herzlich, klopfen die für die Kochszene typischen Sprüche und lassen sich an der Bar nieder. Beim Kaffee brieft der Gstaader mit schwäbischen Wurzeln die Punkteköche Martin Dalsass (Restaurant Talvo in St. Moritz), André Jaeger (ehemals Fischerzunft in Schaffhausen), Franz Wiget (Restaurant Adelboden in Steinen) und Dario Ranza (Restaurant Principe Leopoldo in Lugano). Bereits viele Galadiners haben sie gemeinsam gekocht und dabei immer viel Spass gehabt. «Wir sprechen die gleiche Sprache», sagt André Jaeger. Zusammen verwöhnen sie Gäste und Freunde, die sich um 12 Uhr in der Chesery einfinden. Beim Aperitif auf der geheizten Terrasse erzählen sie aber noch ein paar Anekdoten über den begnadeten Koch Speth. Martin Dalsass nimmt kein Blatt vor den Mund: «Beim ersten Treffen machte Robert Speth seinem Namen alle Ehre. Er kam eine halbe Stunde zu spät.» Durch ihn ist Speth überhaupt ins Saanenland gekommen, zwar nur für eine Saison, die dafür bereits 35 Jahre dauert. Robert Speth erntet aber auch viel Anerkennung für seine grossartige Leistung. Seine Freunde haben grossen Respekt vor ihm.

Zuviele Köche beglücken die Gäste
Alle Plätze, sogar die an der Bar, sind besetzt. Jeder der fünf Köche zaubert einen perfekten Gang. Der dazu gereichte Wein beglückt die Geschmacksknospen. Nach dem Hauptgang setzen sich die Starköche zu den Gästen. Spannende Diskussionen werden geführt und viele Fotos geknipst. Im Hintergrund dirigiert Susanne Speth das Orchester bestehend aus Spitzenköchen, Servicemitarbeitenden und Gästen. Auch die Familie ist anwesend, Tochter Caroline kümmert sich um die Gäste und Sohn Alexander ist wie bei grossen Anlässen üblich Teil der Küchencrew. Einmal mehr begeistern Speths, sodass die Gäste bis in die Abendstunden sitzen bleiben. Wer noch einmal zu Speth möchte, kann das bis Ende September tun. Danach wird er in der Unternehmensberatung tätig sein, das Catering im Le Grand Bellevue betreuen und versuchen, weniger zu arbeiten …

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