Gehen der Schweiz die Kühe aus?

  17.09.2019 Landwirtschaft

In der Schweiz gibt es immer weniger Milchkühe. Im Juli wurde ein historischer Tiefstand registriert. Hauptgründe sind die bessere Effizienz der Kühe sowie tiefe Milchpreise.

Nur noch gut 533’000 Milchkühe wurden diesen Juli in der Schweiz gezählt. So wenige wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl um 2% ab. Für diese Entwicklung im «Kuhland Schweiz» sind hautpsächlich zwei Gründe verantwortlich.

Einerseits sei der Rückgang vor allem Folge der besseren Effizienz pro Kuh und der gegenüber dem Ausland höheren Nutzungsdauer der Kuh, sagt Reto Burkhardt, Leiter Kommunikation der Schweizer Milchproduzenten (SMP). So bleibt die Milchmenge einigermassen stabil, obwohl immer weniger Milchkühe in der Schweiz leben.

Aber auch der seit langem tiefe Milchpreis hat zum Rückgang beigetragen. Milchproduzenten haben die Produktion aufgeben, weil sie sich nicht mehr gelohnt hat. Momentan herrscht aber laut Burkhardt auf dem Milchmarkt eine ausgewogene Situation. Kaum einen Einfluss auf den diesjährigen Bestand hatte laut dem SMP-Sprecher die letztjährige Trockenheit und der Futtermangel.

Die Schweizer Milchproduzenten gehen davon aus, dass der Kuhbestand weiter minimal sinken und dann stagnieren wird. «Die Schweiz ist ein Wasser- und Grasland. Ich glaube, dass in Zukunft etwa gleich viel Milch produziert werden wird», schätzt der SMP-Sprecher die Situation ein. Verarbeitungsbetriebe müssten auch in Zukunft mit Schweizer Milch beliefert werden können: «Sonst drohen Milchimporte, die nicht den hohen Schweizer Nachhaltigkeitsstandards entsprechen.» LID


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