Wir haben ja noch zwei Tage Winter. Vor fast zwei Jahren liessen wir eine A/C-Heizung einbauen. Im Warteraum meines GP fiel mir die immer konstante, angenehme Temperatur auf. Da war ein Gerät mit zwei langen Öffnungen an der Wand: eine Heizung, kombiniert mit A/C. So ging ich zu unserem Nachbarn im selben Stock. Er hat auch so ein Gerät. Den Rest übernahm er. Die Monteure und ein Elektriker kamen an einem Nachmittag zu uns. Sie montierten das Gerät an der Westwand unseres Wohnzimmers. Der Steuerapparat, ein Metallkasten, steht auf dem Balkon.
Es gibt einen Schalter wie für den TV, auf dem man die Gradwärme einstellen kann. Nach fünf Minuten kommen warme Ströme aus den beiden Schlitzen. Seither haben wir immer warm. Die Stromrechnung ist nur unwesentlich höher. Das Produkt ist japanisch, gar nicht teuer, und im heissen Sommer können wir tiefe Temperaturen einstellen. Das Gerät ist sehr verbreitet in Australien. In unserer Zahnklinik gibt es über 20 Räume und alle haben diesen Apparat.

Vor fast einem Jahr erhielten meine Partnerin und ich ein Kuvert vom Innenminister in Canberra. Er schrieb, dass die australische Regierung einen Beschluss gefasst habe, dass sie den langjährigen, treuen Visumsiedlern danken möchten, indem sie ihnen mehr Rechte geben. Wir bezahlen ja Steuern, wie jeder Australier, aber wir haben kein Anrecht beim staatlichen Gesundheitsdienst. Wir haben aber grosszügige, private Krankenkassen. Wir müssen nie für eine Behandlung Schlange stehen. Nun kommt aber der Witz! Ich suchte drei der erwähnten Ämter auf, wo man sich anmelden könne für die Bevorzugung. Lauter Kopfschütteln. Niemand hatte je etwas gehört von diesem Regierungsbeschluss. So weit also. Jetzt ist Funkstille.

WERNER A.GEHRET