Eggli Gstaad: mit Optimismus und Maximalkraft in die letzte Bauetappe

  15.10.2019 Gstaad, Tourismus

Mitarbeiter der BDG präsentierten am vergangenen Samstag die Baustelle der neuen Eggli-Gondelbahn. Viele Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung und bekamen einen Einblick in den Stand der Bauarbeiten. Jeder Winkel des neuen Gebäudes durfte inspiziert werden und jedem wurde klar, dass die geplante Betriebseröffnung zum Saisonstart im Dezember zwar ambitioniert, aber keineswegs utopisch ist.

JENNY STERCHI
Mit Animationspostern an den Wänden wurde dem Vorstellungsvermögen des Publikums auf die Sprünge geholfen und beinahe alle konnten sich die Räume nach der Fertigstellung vorstellen.

Enger Zeitplan
«Die Bahnanlage hat ihren Platz im neuen Gebäude eingenommen und ist praktisch fertig installiert», informierte Matthias In-Albon, Geschäftsführer der BDG. «Nun wird mit Hochdruck an der Fertigstellung der beiden Stationsgebäude im Tal und auf dem Berg gearbeitet.» Das Dach der Talstation ist bereit, um mit Fotovoltaikpanels gedeckt zu werden. Den Rohbaucharakter werden Oberflächen aus Holz überdecken und dem Gebäude einen angenehmen Charme verleihen, in dem sich die Fahrgäste willkommen und gut aufgehoben fühlen.

Auch Bauherrenvertreter Thomas Rentsch, Geschäftsführer der Firma Tytec, war anwesend und gab gern Auskunft über den Baufortschritt und die finale Bauphase. Er hatte schon beim Bau der Saanerslochgondelbahn die Fäden in der Hand. «Auch hier am Eggli ist der Termin, den sich die BDG für die Eröffnung der Gondelbahn gesetzt hat, sportlich», sagte Rentsch und nahm Bezug auf die letzten anstrengenden Wochen, bevor die Saanerslochgondelbahn im vergangenen Dezember den Betrieb aufgenommen hatte. Am Eggli sei schon viel geschafft, aber die nächsten Wochen würden noch sehr arbeitsintensiv.

Und wieder habe es das Wetter gut mit ihnen gemeint und auch die Prognosen stimmten ihn optimistisch.

Zwei Bergbaustellen
«Es wird dennoch eine echte Herausforderung für alle beteiligten Unternehmen, die beiden Gebäude auf dem Berg – also die Bergstation und das neu errichtete Berghaus – soweit fertigzustellen, dass mit dem Saisonstart im Winter der Weg für die Fahrgäste auf dem Eggli frei von Hindernissen ist.» Die massiven Erdbewegungen, die der Neubau beider Häuser erfordert habe, hätten den Baufortschritt, so Rentsch, ein wenig verzögert. So habe im Zuge der Gebäudeneubauten auch der Skilift Schopfen verlegt werden müssen.

Die Handwerker arbeiteten nach wie vor auf Hochtouren, um die Gebäudehülle der Bergstation zu schliessen, sollte der Winter ausnahmsweise etwas früher über das Saanenland hereinbrechen. Dass das Bergrestaurant in diesem Winter für die Einkehr noch nicht bereitsteht, wurde bereits kommuniziert. Dennoch sei man auch auf dieser Baustelle mit Feuereifer daran, sie so weit fertigzustellen, dass der hoffentlich grosse Schnee dem neuen Gebäude nichts anhaben kann. Dort werde man dann im kommenden Frühling die Arbeiten wieder aufnehmen.

Transportanlage ist bereit
Während die mechanischen Installationen bereits montiert sind, bedarf es nun noch der Steuerungseinheit in der Bergstation, um die Bahn in Gang zu setzen. «Die Stromversorgung für die Bahnanlage muss noch angeschlossen werden», so Florian Hauswirth, Mitarbeiter der BDG. Anschliessend könne die Bahn für Feinabstimmungen, Testund Kontrollfahrten sowie für verschiedene Sicherheitsüberprüfungen in Betrieb genommen werden. Befördert werden bis zur abschliessenden Prüfung durch das Bundesamt für Verkehr ausschliesslich das Personal des Bahnbauers, die dabei spezielle Sicherheitsregeln einhalten müssen.

Neben Florian Hauswirth waren auch viele andere Mitarbeiter der BDG vor Ort, um das interessierte Publikum durch den Neubau zu führen und die neue Bahn vorzustellen, auch wenn sie noch nicht in Bewegung war.

Vorfreude – schönste Freude
Die Mitarbeiter, die den Betrieb der Eggligondelbahn sicherstellen, freuen sich auf die Arbeit mit der neuen Anlage. «Wir waren schon ein bisschen wehmütig, als wir uns von der alten Bahn und dem routinierten Umgang mit ihr verabschieden mussten. Aber wir bekommen hier eine super Anlage in die Hände», versicherten sie. Die Digitalisierung habe auch bei der Entwicklung von Gondelbahnen nicht Halt gemacht und es gebe viel zu lernen. Die Verbindung zu Sisag in Schattorf, Hersteller der Seilbahnsteuerung, stehe den Mitarbeitern jederzeit zur Verfügung. Dabei kann – der Digitalisierung sei Dank – eine allfällige Betriebsstörung per Fernwartung gemeinsam mit dem Arbeiter vor Ort behoben werden.


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