Feuerwehren Saanen und Zweisimmen legen Personenrettung zusammen

  01.10.2019 Region

Weil im Saanenland die entsprechenden Fachleute fehlen, rückt bei Personenrettungen im Saanenland seit Anfang Jahr die Feuerwehr Zweisimmen aus. Das soll sich nun ändern. Es gebe genügend Interessierte, die für diese Spezialausgabe ausgebildet werden können, informiert die Gebäudeversicherung.

Per Ende 2018 haben acht Angehörige der Feuerwehr Saanen, alle zuständig für die Personenrettung bei Unfällen (PbU), den Rücktritt erklärt (wir haben berichtet).

Weil am Sonderstützpunkt Saanen die entsprechenden Fachleute fehlen, rückt deshalb bei Personenrettungen im Saanenland seit Beginn dieses Jahres nicht die Feuerwehr Saanen, sondern die Feuerwehr Zweisimmen aus. Doch das gehöre nun bald der Vergangenheit an, betont Peter Frick, Feuerwehrinspektor des Kantons Bern: «Die Feuerwehr Saanen hat genügend Interessierte rekrutiert, die nun für diese zusätzliche Spezialaufgabe ausgebildet werden können. Die Sicherheit der Bürger war zu jeder Zeit gewährleistet.» Die Personenrettung bei Unfällen wird im Auftrag des Kantons geleistet, für die Ausbildungskurse ist die Gebäudeversicherung Bern (GVB) verantwortlich.

Einmal ausgerückt
Seit Dezember 2018 sei die Feuerwehr Zweisimmen insgesamt sechsmal ausgerückt, davon einmal in Stellvertretung für die Feuerwehr Saanen, informiert Linda Zampieri, Fachspezialistin Kommunikation der Gebäudeversicherung Bern, auf Nachfrage. «Die Feuerwehr Zweisimmen ist zwar ausgerückt, wir konnten den Einsatz aber ohne ihre Hilfe abwickeln», betont Christian Brand, Kommandant der Feuerwehr Saanen.

Zusammenlegung per 1. Januar 2021
Um gewährleisten zu können, dass bei Personenrettungen genügend ausgebildete Feuerwehrleute vorhanden sind, werden für diese kantonale Aufgabe die beiden Standorte im Bereich Personenrettung bei Unfällen per 1. Januar 2021 zu einem Sonderstützpunkt zusammengeführt. «Das bedeutet, dass bei Personenrettungen ab dem 1. Januar 2021 die Fachkräfte beider Standorte gleichzeitig aufgeboten werden», erklärt Linda Zampieri.

Eine Arbeitsgruppe unter Einbezug der Gemeinderäte Saanen und Zweisimmen sei zum Schluss gekommen, dass eine Zusammenlegung das beste Modell für die Zukunft sei. Dieses Modell habe sich im Emmental bewährt, wo die Sonderstützpunkte Langnau und Eggiwil seit mehr als zehn Jahren kooperieren, so Peter Frick.

«Bei einer Personenrettung rücken mindestens sieben speziell dafür ausgebildete Feuerwehrmänner bzw. -frauen aus. Um diese Anzahl gewährleisten zu können, müssen pro Sonderstützpunkt mindestens 20 Personen entsprechend ausgebildet sein», erklärt Linda Zampieri weiter. Der künftige Sonderstützpunkt werde diese Anforderung erfüllen können, sagt Christian Brand auf Anfrage. Die Feuerwehr Saanen habe 15 Personen für diese Spezialausbildung rekrutieren können.

Abgesehen von der Personenrettung bleiben die beiden Feuerwehren Saanen und Zweisimmen so, wie sie sind.

Erleichterung bei der Gemeinde
Er sei froh, dass der personelle Engpass bald vorbei sei, sagt Toni von Grünigen, Gemeindepräsident von Saanen. «Bei Personenrettungen hat uns Zweisimmen ausgezeichnet unterstützt. Doch es ist wichtig, dass wir bald wieder selber genügend eigene Leute im Einsatz haben.» Pro Jahr komme es in der Region zu drei bis vier Einsätzen, so Frick. Oft sei die Landwirtschaft betroffen, etwa wenn sich ein Fahrzeug überschlagen hat.

PD/ANITA MOSER


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